Aus "De Volle Lading"
Schiffsführer in den Niederlanden erzielen wichtigen Streikerfolg
"De Volle Lading" - Zeitung von Kollegen für Kollegen in den Häfen in den Niederlanden - berichtet über einen wichtigen Streikerfolg im Lohnkampf von Hafenarbeitern in den Niederlanden.
Die Gewerkschaftsmitglieder entschieden über ihre Aktionen
Am Mittwoch, dem 9. Oktober, legten die Schiffsarbeiter für 48 Stunden die Arbeit nieder. ILS und Matrans dachten, sie könnten den Streik mit minimalen Zugeständnissen beenden, aber die Schiffsarbeiter waren anderer Meinung. Am Freitag, dem 11. Oktober, wurden ihnen in einer „Gesamtversammlung der Schiffsarbeiter” drei Fragen vorgelegt. „Ist das Angebot von ILS ausreichend?” Die ILS-Mitarbeiter stimmten einstimmig mit „Nein”. „Ist das Angebot von Matrans ausreichend?” Die Kollegen von Matrans stimmten einstimmig mit „Nein”. „Setzen wir den Streik auf unbestimmte Zeit fort?” Die Hafenarbeiter stimmten einstimmig mit „Ja”. Das war Gewerkschaftsdemokratie – die Art von Demokratie, bei der die Gewerkschaft zu einer Kampforganisation in den Händen der Mitglieder wird. Das ist es, was nicht nur im Hafen, sondern in den gesamten Niederlanden notwendig ist. Etwas, das zu einer Tradition werden sollte.
Am Freitag, dem 18. Oktober, lag eine einhellige Vereinbarung vor. Erneut wurde eine allgemeine Versammlung der Gewerkschaftsvertreter einberufen. Erneut wurde abgestimmt. Sowohl die Kollegen von ILS als auch die von Matrans von-den waren mehrheitlich der Meinung, dass die Vereinbarungen ausreichend seien und die Aktionen beendet werden könnten. Erneut: Die Mitglieder entscheiden über die Aktionen.
Das sind die Streikergebnisse
Die Kollegen von Matrans erhalten 4 % mehr Lohn ab dem 1. Januar 2026 und zusätzlich zur Preisausgleichszulage eine rückwirkende Lohnerhöhung von 2 % zum 1. April 2025 und 1 % zum 1. Januar 2026 und erneut 1 % zum 1. Januar 2027. Darüber hinaus erhält jeder zum 1. Januar 2026 und zum 1. Januar 2027 eine zusätzliche Stufe in der Gehaltsskala, was zwei zusätzliche Gehaltserhöhungen von 3,5 % bedeutet. Da viele in der höchsten Stufe sind, werden die Gehaltsskalen um zwei zusätzliche Stufen erweitert.
Die ILS-Beschäftigten erhalten ebenfalls ab dem 1. Januar 2026 4 % und ab dem 1. Januar 2027 4,5 % Lohnerhöhung zusätzlich zur Preisausgleichszulage. Ab dem 1. Januar 2028 erhalten die Kollegen, die im Fünf-Schicht-Betrieb arbeiten, zusätzlich zur Schichtzulage von 30 % eine Sonderzulage von 5 %. Für die anderen Dienste wird diese Sonderzulage noch ausgearbeitet.
Das Wichtigste, was erreicht wurde, lässt sich nicht in Geld ausdrücken
Die Sjorders haben gelernt, sich zu organisieren, um den Kampf aufzunehmen, und dabei gezeigt, dass sie eine bedeutende Macht darstellen können. Sie haben gezeigt, dass sie mit erhobenem Kopf durchs Leben (und zur Arbeit) gehen können. Wie bei der Schlussabstimmung gesagt wurde: „Von Jung bis Alt und von allen Hautfarben”.
Verantwortungsbewusstes Zurren
Es wird eine Untersuchung zum Thema „verantwortungsbewusstes Zurren” geben. Diese Untersuchung wird im Mai nächsten Jahres abgeschlossen sein, danach wird über die Vereinbarungen verhandelt, mit denen die Ergebnisse in den Tarifvertrag umgesetzt werden können. Die Arbeit ist schwerer geworden: Die Teams müssen vergrößert werden. ILS und Matrans gehören beide zu Vervat. Neben ILS und Matrans gibt es noch kleinere Zurr-Uunternehmen und auch Leiharbeit. Alle diese Unternehmen sind auf die eine oder andere Weise mit ILS und Matrans verbunden. Es ist höchste Zeit, dass alle diese Unternehmen einen einzigen Tarifvertrag erhalten.
Die Jugendlichen haben sich während des Streiks von ihrer besten Seite gezeigt. Wenn sie noch keine Gewerkschaftsmitglieder waren, sind sie es nun fast alle geworden. Es ist an der Zeit, dass Jung und Alt sich nun ernsthaft mit den Forderungen der Jugendlichen befassen:
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, sobald man den Beruf beherrscht
- Abschaffung von Jugendlöhnen und BBL-Löhnen
- Keine Jahresverträge, sondern feste Arbeitsplätze
- Eine feste Anstellung nach dem BBLAusbildungsgang!