Lesegruppe Heilbronn
Perspektiven für die Landwirtschaft
Die Studiengruppe der MLPD Heilbronn zum Buch "Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur" trifft sich alle 2 Wochen. Thema war am 12. Oktober das Dilemma der bürgerlichen Agrarwissenschaft.
Auf dem heutigen Stand der Technik können von der Arbeit eines Landwirts 137 Menschen ernährt werden. Vor 125 Jahren waren es nur 4 Menschen - ein ungeheurer Produktivitätsfortschritt vor allem durch Mechanisierung und Industrialisierung. Von 1,79 Millionen landwirtschaftlichen Betrieben in der BRD 1949 blieben nach 70 Jahren nur noch 0,26 Millionen übrig.
Nicht der Gegensatz zwischen konventionellem und ökologischem Landbau prägt die Landwirtschaft, sondern der Widerspruch zwischen den Monopolen der Agrar- und Lebensmittelbranche und der Masse der Klein- und Mittelbauern ist das Problem. Für sie führt das Drücken der Erzeugerpreise zum täglichen Kampf gegen den Ruin.
Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich um Bio-Produkte, Konzepte der Selbstversorgung mit Lebensmitteln, um die Solidarische Landwirtschaft (SOLAWI) und 'urban gardening'. Sie zeigen das große Interesse an einer gesunden Ernährung und Verantwortung für die Natur. Oft stoßen sie auf die Realität eines Systems, das auf der Ausbeutung von Mensch und Natur beruht und die Landwirtschaft rücksichtslos den Profitinteressen unterwirft.
Das Buch entwickelt die Perspektive einer sozialistischen Gesellschaft, in der mit der Einheit von Mensch und Natur als Leitlinie gesunde und gute Lebensmittel für die ganze Bevölkerung produziert werden.