15. November
Monstersturm, Ölbohrungen, Atomtests: Heraus zum Internationalen Umweltkampftag!
Verheerende Schäden hat der der Hurrikan „Melissa" in den Karibikstaaten Jamaika, Kuba und Haiti angerichtet. Mindestens 50 Menschen fanden bisher den Tod und es ist damit zu rechnen, dass deren Anzahl weiter steigt, wenn die Bergungs- und Aufräumarbeiten weiter fortgeschritten sind.
Auf Jamaika wurden ganze Landstriche verwüstet. Der Hurrikan hat keinen Stein auf dem anderen gelassen und stellt die Lebensverhältnisse eines ganzen Landes von heute auf morgen in Frage. Ursache für die Zunahme und Stärke solcher Hurrikans ist die Erderwärmung, mit der das immer wärmer werdende Meerwasser in der Karibik in großen Massen verdunstet und sich zu energiegeladenen Stürmen entwickelt.
In der Welt der faschistischen AfD gibt es diese Ursachen nicht. Ihrer Ansicht nach muss die Menschheit solche Katastrophen einfach hinnehmen. In Gestalt ihres Bundestagsabgeordneten Karsten Hilse etwa leugnet sie jeglichen Einfluss der Menschheit auf das Klima. Warnungen vor der Umweltkatastrophe bezeichnet dieser einfach als falsch - ohne selbst irgend einen konkreten Beweis z.B. gegen wissenschaftliche Erkenntnisse des Weltklimarats zu bringen. (1) Die AfD reiht sich ein in die weltweite Kampagne reaktionärer und faschistischer Klimaleugner, an deren Spitze US-Präsident Donald Trump steht. Sie opfern die Natur und dringend notwendige Sofort- und Schutzmaßnahmen der Profitwirtschaft - ohne Rücksicht auf die Lebensgrundlagen der Menschheit.
In Deutschland darf Wirtschaftsministerin Katharina Reiche in den Medien landauf landab wider besseren Wissens behaupten, dass der Ausbau erneuerbarer Energien gedrosselt werden könne - stattdessen seien neue Gaskraftwerke nötig. Ausbau einer marktbeherrschenden Stellung für die Gasindustrie, dafür steht die Ex-Managerin, die direkt aus dem Energiekonzern Westenergie (eine Tochter von Eon) in die Regierung wechselte.
Kurz vor der Weltklimakonferenz COP30 in Belém hat Brasilien dem Ölkonzern Petrobras erlaubt, im Amazonasgebiet nach Öl zu bohren. Die Umweltbehörde Ibama erteilte eine Lizenz für das Gebiet Foz do Amazonas. Die Bohrstellen liegen rund 160 Kilometer vom Amazonas-Regenwald entfernt. Eine Katastrophe für den eh schon geschundenen Regenwald und die dort lebenden indigenen Gemeinschaften. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der sich selbst als umweltpolitisch fortschrittlich dünkt, unterstützt die Pläne zur Ausweitung der Ölförderung. Demagogisch argumentiert er, dass die Einnahmen aus der Ölförderung dabei helfen sollen, die "Klimawende" in Brasilien zu finanzieren.
Eng verbunden mit Trump und der Errichtung einer offen faschistischen Herrschaft in den USA sind die dortigen sogenannen „Tech"-Monopole. Aktuell meldet sich Bill Gates - Microsoft-Gründer und Spitzenvertreter in diesem Zweig des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals - umweltpolitisch zu Wort. Er ist inzwischen voll auf Trump-Positionen eingeschwenkt. Im Vorfeld der COP30 fordert er, man solle sich nicht "von der Klimahysterie leiten lassen". Seine Auffassungen laufen darauf hinaus, jeglichen Umweltschutz zu streichen und stattdessen die Tech-Monopole und ihren wachsenden Energiehunger zu finanzieren.
Eiskalt spielt der faschistische US-Präsident mit atomarer Verseuchung, als er am Mittwoch ankündigte, die eingestelltern Atomtests der USA wieder aufzunehmen. Ein Experte kommentiert: "Auch wenn der Test unterirdisch durchgeführt wird, handelt es sich immer noch um eine nukleare Explosion. Wenn da etwas nicht nach Plan verläuft, könnte Radioaktivität in die Atmosphäre entweichen."
Der Internationale Umweltkampftag am 15. November steht im Zeichen des gemeinsamen Kampfs gegen die akute weltweite faschistische Gefahr und die begonnene globale Umweltkatastrophe. Das erweitert auch das Bündispotential für gemeinsame Kundgebungen und Demonstrationen. Neben der ICOR ruft offenbar auch Fridays for Future für Freitag den 14.11. zu Aktionen auf, die aber noch nicht genau bestimmt sind. Hier gilt es vor Ort zu prüfen, wie und welche Aktionen gemeinsam gemacht werden können.
Die ICOR Europa ruft zum Umweltkampftag in Rotterdam auf, an dem sich u.a. griechische Gewerkschafter der PENEM beteiligen werden und bei der Delegationen aus Deutschland sehr willkommen sind. Eine Verbindung zu den Protesten bei der COP 30 in Brasilien gibt es durch Teilnehmer aus Deutschland, die von dort über die Aktivitäten und Auseinandersetzung berichten werden.