Brandenburg an der Havel
Die AfD, die Kirche und die Regenbogenfahne
Am 9. Oktober sind in Brandenburg an der Havel Oberbürgermeisterwahlen. Ausgerechnet in einer alten Kirche veranstaltete die AfD ihre Wahlveranstaltung.
Auch wenn diese Kirche „säkularisiert“ ist, d.h. als öffentlicher Raum vermietet werden kann, kritisierten christliche Menschen aus den umliegenden Gemeinden die Freigabe ausgerechnet für eine „dermaßen menschenverachtende Partei“.
Das brachte die AfD-Vertreter auf die Palme mit Hetze gegen die Kirchen, vor allem aber auf deren Stellungnahmen. Empört darüber, dass diese gegen die Unterdrückung von Homosexuellen und Transmenschen auftritt und sie sogar in Gottesdiensten einen Platz finden, zeterte der AfD-Fraktionssprecher im Brandenburger Landtag: „Die Kirchen haben sich von Gott abgewendet und laufen der Regenbogenhype hinterher.“ (1)
Vor dem Kirchengebäude versammelten sich protestierende Antifaschistinnen und Antifaschisten. Am gleichen Tag demonstrierten 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim CSD in Cottbus – bedroht von zwei angemeldeten faschistischen Gegendemonstrationen. Noch tags zuvor waren Regenbogenfahnen in der Nähe des CSD-Büros beschädigt worden. Aber die Einschüchterung schlug fehl. Eine der Faschistendemos wurde abgesagt, die andere fand nur 90 von weither angekarrte Teilnehmer.
„Kein Bock auf Nazis“ hieß es bei der bunten CSD-Demo und „Sei ein Mensch“ unter der Losung „Vereint in Frieden und Vielfalt“. Immer bewusster werden große Teile der CSD-Paraden und -Demonstrationen zum Teil des antifaschistischen Kampfs.