Revolutionäre Medienarbeit

Revolutionäre Medienarbeit

Der Wandel der Medienlandschaft und die Rote Fahne

Das Zeitungssterben ist seit Jahren in aller Munde. Immer mehr Medienhäuser stellen ihr Angebot von Print auf Digital um – so auch die bürgerliche taz.

Leserbrief

1979 in Berlin gegründet, erreichte sie einst eine Auflage von bis zu 63.000 Exemplaren. Am 20. Oktober 2025 stellte sie ihre Werktagsausgabe ein. Was einst als linkes Projekt aus dem Umfeld der Grünen begann, wird mittlerweile im bürgerlichen Medienmainstream als „Qualitätsmedium“ bezeichnet.

Ist der Printmarkt am Ende?

Der Printmarkt für Zeitungen steckt in der Krise. Zwischen 2014 und 2024 sanken die Auflagen in Deutschland von fast 20 Millionen auf nur noch 10,3 Millionen verkaufte Exemplare. Zum Vergleich: Anfang 2024 nutzten 30,35 Millionen Menschen in Deutschland Instagram. Die potenzielle Werbereichweite von Instagram stieg zwischen Januar 2023 und Januar 2024 um 2,9 Millionen Nutzerinnen und Nutzer – ein Plus von 10,6 %. Diese Zahlen zeigen: Die Aufmerksamkeit verschiebt sich immer stärker vom gedruckten Blatt ins Digitale. Nur noch einzelne Zeitungen gewinnen, wie die "Zeit".

Crossmedialer Journalismus als Zukunft?

In Medienstudiengängen und in der journalistischen Ausbildung wird heute gezielt auf crossmediale Produktion gesetzt. Beiträge sollen nicht nur für Print oder Online, sondern auch als Video, Foto, Podcast oder Radiobeitrag funktionieren. Nur wer verschiedene Medienformate und Plattformen kombiniert, kann künftig im bürgerlichen Mediensystem bestehen.

Die Rote Fahne als crossmediales Projekt der Arbeiterbewegung?

Die Rote Fahne will ihre Magazinausgabe weiterentwickeln zur proletarischen Illustrierten – in der Tradition der kämpferischen Presse der Arbeiterbewegung. Sie muss die veränderten Lesegewohnheiten stärker aufgreifen und noch mehr am Leben der Menschen anknüpfen, mit Witz, Klarheit und Polemik. Crossmedial bedeutet hier: Das Rote Fahne Magazin, Rote Fahne News und Rote Fahne TV werden perspektivisch auch gemeinsam ausgebaut, um eine starke mediale Einheit der Arbeiterbewegung zu bilden.

 

Ein wachsender Teil der gesellschaftlichen Debatte – ob zu politischen oder alltäglichen Themen – findet heute auf sozialen Medien wie Instagram, TikTok und YouTube statt.
Auch hier muss die proletarische Perspektive stärker präsent sein, auch wenn es nicht möglich sein wird, die manipulativen Möglichkeiten der Social-Media-Konzerne mit ihren Algorithmen und Reichweitenbeschränkungen einfach zu durchbrechen. Entscheidend ist und bliebt die systematische Kleinarbeit unter den Massen.