Ein Überblick der GSA

Ein Überblick der GSA

Belebung der weltweiten Kämpfe im September

Die Gesellschaft zur Förderung wissenschaftlicher Studien zur Arbeiterbewegung (GSA e.V.) erfasst systematisch Streiks und Kämpfe weltweit – eine Arbeit, die sonst nirgendwo geleistet wird. Im folgenden ein Überblick über Entwicklungen besonders im September 2025.

Nach einer gewissen »Sommerpause« – vor allem in Nordamerika und Europa – stieg die Beteiligung an Streiks, Protesten und Demonstrationen wieder um 50 % gegenüber August an – von 2,2 Millionen auf 3,1 Millionen Beteiligte. Schwerpunkt dieser Auseinandersetzungen war Europa und besonders Frankreich mit zwei landesweiten Protesttagen mit über 1,2 Millionen Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Sie führten zum Sturz der Regierung des Premierministers Bayrou und lösten eine offene politische Krise aus.

 

Die Solidaritätsdemonstrationen für Palästina und für das Ende des Völkermords in Gaza erlebten einen neuen Aufschwung: Die größte Massendemonstration mit 200.000 Beteiligten fand in Großbritannien statt; in Italien und Griechenland waren die Proteste von Gewerkschaften geprägt und teilweise getragen. In Deutschland waren gut eine Viertelmillion Menschen an verschiedenen Punkten auf der Straße – über 170.000 drückten ihre Solidarität mit Gaza aus und gut 50.000 in rund 80 Städten demonstrierten am 20. September zum Schutz der natürlichen Umwelt. Arbeiterkämpfe um Lohn und gegen Arbeitsplatzvernichtung – vorwiegend in kleineren Betrieben - nahmen wieder zu.

 

Der zweite Schwerpunkt weltweiter Massenproteste und Streiks war Lateinamerika mit über 300.000 Beteiligten in elf Ländern. Allein fünf größere Streiks und Demonstrationen in Argentinien richteten sich gegen Werksschließungen, Entlassungen, Lohnkürzungen und die Politik des faschistischen Präsidenten Milei. Viertausend demonstrierten gegen den brutalen Mord an drei jungen Frauen, der in einem privaten Internet-Kanal dokumentiert worden war. Dieser Femizid schockierte das ganze Land. Zehntausende demonstrierten in Brasilien gegen ein geplantes Amnestiegesetz für den früheren faschistischen Präsidenten (und Trump-Freund) Jair Bolsonaro, der wegen seines Putschversuchs zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Anhaltende Proteste und Unruhen entwickelten sich in Ecuador und Peru gegen Korruption, Gewalt durch Staatsapparat und mafiöse Strukturen. Bedeutsam war eine erfolgreiche Demonstration von rund 90.000 Menschen in Ecuador gegen die Bergbaupläne des kanadischen Unternehmens Dundee Precions Metals. Wegen der befürchteten Umweltverschmutzung marschierten sie unter der Parole »Wasser ist mehr wert als alles andere«. Streiks und Demonstrationen entwickeln sich in dem Land auch gegen die Pläne des reaktionären Präsidenten Daniel Noboa zur Erhöhung der Dieselpreise.

 

Ein weiterer Schwerpunkt waren Auseinandersetzungen in den USA und Kanada. 55.000 Postler und Postlerinnen streikten in Kanada gegen die Pläne, die Postzustellung längerfristig einzustellen. In den USA und Kanada demonstrierten jeweils Zehntausende für Schutz der Umwelt, was mit Protesten für demokratische Rechte und Solidarität mit Gaza verbunden war. Ende September streikten 90.000 Hochschulbeschäftigte in Kanada gegen Pläne zur längerfristigen Privatisierung des öffentlichen Hochschulsystems.

 

Länderübergreifender Schwerpunkt war auch im September auf der ganzen Welt der antiimperialistische Kampf gegen den Krieg Israels in Gaza. Es beteiligten sich mindestens 685.000 Menschen in mindestens zehn Ländern auf 17 Demonstrationen; ein Großteil (670.000) in Europa. Die weltweite Solidaritäts- und Protestbewegung war maßgeblicher Faktor für den Waffenstillstand vom 10. Oktober.

 

In den USA gingen die Proteste aufgrund des Drucks der Trump-Regierung im September zurück. Der Widerstand gegen seine faschistische Politik erreichte allerdings am Samstag, dem 18. Oktober mit 7 Millionen Beteiligten in über 2.700 Städten einen neuen Höhepunkt!

 

Weltweit entwickelt sich auch ein Aufschwung der Aktionen mit Beteiligung von Jugendlichen.Vor allem im der Palästina-Solidarität ist die Jugend vorne dran, es gab Proteste auf der ganzen Bandbreite als Ausdruck der offenen Weltkrise des Imperialismus: mieses Bildungs- und Gesundheitssystem, Klima/Umwelt, Korruption, Polizeigewalt, Rassismus.

 

Von Phlippinen über Peru fanden weltweit und über das Internet verbundene Jugendproteste unter der Flagge „GenZ“ statt, teils missbraucht auch von reaktionären Kräften. Mit rund 120.000 Beteiligten haben sich im September deutlich mehr Menschen weltweit an Umweltprotesten beteiligt. Hauptsächlich ging es bei diesen Protesten ums Klima, aber auch gegen Wasser- und Bodenvergiftung durch Ölbohrungen und Bergbau und gegen Atommüll.

 

Wer Informationen über Auseinandersetzungen und Kämpfe auf der Welt hat, die in den bürgerlichen Medien totgeschwiegen werden, kann sich gerne an die GSA zur Verbreitung wenden! Und am besten gleich Fördermitglied werden und den GSA-Stick erhalten!

 

E-Mail: gsa_gelsenk@t-online.de