Donald Trump bläst zum Großputz
Wie Faschisten Bildungs- und Forschungseinrichtungen „auf Linie“ bringen wollen.
Eine Frist von 30 Tagen gewährte Donald Trump kürzlich einer Reihe von Museen und Bildungseinrichtungen des Landes. Um ihre Fördergelder weiterhin zu erhalten waren sie aufgefordert, ihre laufenden und geplanten Ausstellungen und Konzepte zur Kontrolle aufzulisten und zu übermitteln.
Demnach hätten sie bis Ende des Jahres Zeit, „polarisierende oder ideologisch beeinflusste Sprache durch einheitsstiftende, historisch korrekte und konstruktive Beschreibungen“ zu ersetzen.
Donald Trumps Hingabe zu historischer Korrektheit macht er in seiner Missbilligung an der Darstellung mancher „woker“ Museen deutlich, deren Ausstellungen die 200 Jahre lange Geschichte der Sklaverei und Rassentrennung in den USA zu ausführlich dokumentieren, zu viel Diversität durch zu viel afroamerikanische Kriegs- und Nationalhelden. Das sei zu anti-patriotisch und voller „antiamerikanischer Narrative“. Eine weitere „historische Korrektur“ hatte nun das Nationalmuseum für Amerikanische Geschichte vorgenommen. Es entfernte Anfang August mehrere Hinweise zu den beiden Amtsenthebungsverfahren des Präsidenten, was empörte Proteste in der Bevölkerung auslöste.
Brutstätten linker Indoktrination“
So nannte Trump bereits vor seinem Amtsantritt die Universitäten, Bibliotheken und sonstige staatliche Bildungseinrichtungen. Das deutete schon früh auf den aggressiven antikommunistischen Kern seiner Weltanschauung und seinen geplanten Kurs hin. Die Elite-Universität Harvard, die unter anderem wegen ihrer Zulassung pro-palästinensischer Proteste keine Bundesmittel mehr erhielt, konnte sich diese Fördergelder aber teilweise gerichtlich wieder zurückerobern.
Patriotische Erziehung
Im Rahmen seiner „Bildungspolitik“ hatte Trump ausdrücklich Maßnahmen zur Kontrolle von Lehrinhalten angekündigt. Er kritisierte, dass in staatlichen Schulen eine „Geschichtserzählung der Schande“ vermittelt werde, und propagierte stattdessen eine „patriotische Erziehung“. Doch diese umfassende Faschisierung und Repression wird auf lange Sicht den Widerstand und mutige Gegenwehr aus der Bevölkerung hervorbringen. Die Trump-Regierung musste in letzter Zeit immer wieder einen Rückzieher machen. Jüngstes Beispiel ist der Comedian Jimmy Kimmel. Er konnte vor allem wegen landesweit wachsender Proteste und internationaler Solidarität wieder auf Sendung gehen. Trumps Massenbasis bröckelt.