US-Militäreinsätze in der Karibik

US-Militäreinsätze in der Karibik

Kolumbiens Präsident wirft Trump Mord an Fischern vor

Donald Trump tobt. Als "Führer des Drogenhandels" beschimpft er den linken kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro und verkündet die Einstellung sämtlicher Finanzhilfen.

Von dm
Kolumbiens Präsident wirft Trump Mord an Fischern vor
Fischer in Kolumbien (Foto: shutterstock_2081410132)

Was hat zu diesem Eklat mit dem einst engsten Partner in Südamerika geführt? Anlass sind die Militäreinsätze der USA in der Karibik und Versenken von Schiffen vor den Küsten Venezuelas und Kolumbiens, bei denen seit September 27 Menschen ums Leben kamen - aus Kolumbien, Venezuela, Trinidad und Tobago sowie ein Ecuadorianer.

 

Für die Behauptung, sie greife Drogen-Boote an, liefern die USA keinerlei Beweise. Der kolumbianische Präsident ließ daher Vorfälle untersuchen und beschuldigte vorgestern die USA des Mordes an unschuldigen Fischern. Die Trump-Regierung behauptet, sie gehe gegen Drogenhändler und Guerrilla-Boote vor. Auch das würde natürlich die tödlichen Einsätze in internationalem Gewässer nicht legitimieren. Schon gar nicht die aktuelle Drohung von Trump, wenn die Regierung Petro die Felder mit Coca-Anbau nicht auslösche, "werden die Vereinigten Staaten sie für ihn schließen, und das wird nicht auf nette Weise geschehen." Regierungskreise aus Kolumbien und Venezuela warnen schon länger, die USA konstruiere nur Vorwände, um eine militärische Invasion in die Länder vorzubereiten.

 

Hier geht es nicht allein darum, dass der US-Imperialismus seinen traditionellen "Hinterhof" in Südamerika wieder unter Kontrolle bringen will und dabei Präsidenten mit linkem Anspruch stören. Es geht um die Vorherrschaft, die zunehmend neuimperialistische Länder und darunter vor allem China, den USA streitig machen. In Brasilien, Chile und Peru ist China schon der Haupthandelspartner. In Kolumbien sind es noch die USA, aber China ist eng dahinter.

 

Kolumbien wurde nach den Zollerhöhungen der USA Mitglied der Entwicklungsbank des BRICS-Bündnisses. China weitet mit der "Neuen Seidenstraße" seine Investitionstätigkeit auf dem Kontinent massiv aus. Kolumbien trat dem Projekt im Mai dieses Jahres bei. Chinesische Firmen bauen die Metro in Bogotá und Medellin, eine Autobahn zu den Häfen an der Karibik-Küste, die ebenfalls mit chinesischen Investitionen ausgebaut werden, sie investieren in Rohstoffe, Landwirtschaft und Energiesektor.

 

Die Verschärfung der zwischenimperialistischen Widersprüche ist die materielle Grundlage für die massiven Vorbereitungen eines Dritten Weltkriegs. Die zunehmenden militärischen Konflikte in der Karibik müssen als Vorboten und Maßnahmen des Hauptkriegstreibers USA zur Verbesserung seiner Kräfteverhältnisse gesehen werden.