Pressemitteilung

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Freundeskreis Flüchtlingssolidarität: „Das Stadtbild ist unser Zuhause – Integration gestaltet Städte lebendig“

In Reaktion auf die jüngsten Aussagen vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz über das „veränderte Stadtbild“ erklärt der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, dass Vielfalt, Migration und Integration keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung des Stadtbildes in Deutschland sind.

Freundeskreis Flüchtlingssolidarität: „Das Stadtbild ist unser Zuhause – Integration gestaltet Städte lebendig“

„Wenn Herr Merz das Stadtbild zum Problem erklärt, dann spricht er über Menschen wie uns – über Nachbarinnen, Pflegerinnen und Pfleger, Studierende, Handwerkerinnen oder Eltern auf dem Spielplatz. Wir sind Teil dieses Stadtbildes, wir gestalten es jeden Tag mit“, so Alassa Mfouapon, Bundessprecher des Freundeskreises.

 

Friedrich Merz wurde gestern erneut gefragt, ob er seine „Stadtbild“-Aussage zurücknehmen wolle. Er betonte, dass er „nichts zurückzunehmen“ habe. Das zeigt: Er steht nicht für Reflexion oder Empathie, sondern für eine rassistische, demonstrative Härte – auch gegenüber Kritik von Frauen, Migranten und Migrantinnen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

 

„Wer Vielfalt als Bedrohung beschreibt und auf Kritik nur mit Härte reagiert, zeigt kein Verständnis für die Lebensrealitäten von Frauen – schon gar nicht für die vieler geflüchteter Frauen, die täglich Verantwortung übernehmen, arbeiten, Deutsch lernen und unsere Städte mitgestalten. Das wahre Stadtbild ist weiblich, solidarisch und stark.“

 

Mehrere Aktivistinnen, Journalistinnen und zivilgesellschaftliche Organisationen haben die Äußerung von Friedrich Merz als rassistisch kritisiert. Sie werfen ihm vor, Menschen mit Migrationshintergrund pauschal zu stigmatisieren und als Bedrohung darzustellen.

 

Einige Stimmen sind:

 

  • Luisa Neubauer, Klimaaktivistin: Sie kritisierte, dass Merz Frauen für politische Zwecke instrumentalisiere und forderte Respekt und zwischenmenschliche Achtung.
  • Heidi Reichinnek, Fraktionsvorsitzende Die Linke: „Den Schutz von Frauen vor Gewalt als Argument gegen Migration ins Feld zu führen, kennen wir von Rechts außen nur zu gut.“
  • Natalie Pawlik, Integrationsbeauftragte (SPD): „Migration darf nicht durch verkürzte oder populistische Schnellschüsse stigmatisiert werden – das spaltet die Gesellschaft noch mehr.“
  • Eltern gegen rechts (zivilgesellschaftliche Initiative): Bei Demonstrationen unter dem Motto „Wir sind das Stadtbild“ kritisierten sie Merz’ Versuch, Menschen mit Migrationsgeschichte als Herausforderung darzustellen.

 

Mehrere tausend Menschen demonstrierten am 19. Oktober 2025 in Berlin unter dem Motto „Wir sind das Stadtbild“ gegen Merz’ Äußerung.

 

Der Freundeskreis betont, dass Integration längst sichtbar ist:

 

  • In den Pflegeberufen, wo viele Geflüchtete Verantwortung übernehmen.
  • in Schulen, wo Kinder unterschiedlicher Sprachen gemeinsam lernen.
  • in Vereinen, wo Begegnung und Engagement selbstverständlich sind.

 

„Das wahre Stadtbild Deutschlands zeigt Menschen, die sich gegenseitig unterstützen, die Vielfalt leben und die Zukunft gemeinsam gestalten. Wer das als Problem darstellt, spaltet. Wir stehen für Zusammenhalt.“ stellt Azumah B, stellvertretender Bundessprecher des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität fest.

 

Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität fordert alle demokratischen Kräfte auf, sich klar von rassistischen oder ausgrenzenden Diskursen zu distanzieren und die Stimme der Geflüchteten in Debatten über Integration und gesellschaftliches Zusammenleben ernst zu nehmen.

 

„Integration ist kein Schlagwort – sie ist gelebte Realität. Und diese Realität gehört ins Zentrum des öffentlichen Bildes, nicht an den Rand.“ Renate Riedel vom Freundeskreis.

 

Kontakt für Rückfragen: Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI