Gazakrieg

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Pro-Zionistische Miliz ermordet palästinensischen Journalisten

Der palästinensische Journalist Saleh Al-Jafarawi oder „Al-Jafrawi“ wurde am Sonntag im Süden von Gaza-Stadt erschossen, als er über bewaffnete Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und einer von Israel unterstützten Miliz im Stadtteil Al-Sabra berichtete.

Korrespondenz

Laut Innenministerium der Autonomiebehörde wurde Al-Jafrawi während eines Gefechts mit einer „mit der Besatzung verbundenen Miliz” getötet. Zeugen sagten aus, dass Mitglieder der Miliz auf ihn geschossen hätten, während er die Kämpfe filmte. Sieben Kugeln trafen ihn. Die Milizionäre hatten Zivilisten getötet, die vertrieben worden waren und in ihre Häuser im Süden Gazas zurückkehrten.

 

Während des israelischen Krieges gegen Gaza war Saleh Al-Jafrawi eine der bekanntesten Persönlichkeiten der palästinensischen Medien. Er war bekannt für seine Berichterstattung vor Ort und seinen Fotojournalismus, die israelische Angriffe auf Zivilisten dokumentierten. Auf Instagram zeigte er die Zerstörung, Vertreibung und Hungersnot, die durch zwei Jahre Krieg verursacht worden waren.

 

Freiheitsliebende Menschen bewunderten ihn für seinen Mut weltweit - und die israelischen Behörden nahmen ihn in ihr Fadenkreuz, öffentlich vom israelischen Militärsprecher bedroht. Palästinensische Medien berichten, dass Israel Al-Jafrawi auf seine „rote Liste” gesetzt habe, was bedeutet, dass er ebenso wie eine Reihe anderer Journalisten, darunter Al-Jazeera-Korrespondenten wie Anas Al-Sharif, ins Visier genommen werden könnte. So kam es am Sonntag dann; es war ein lange angekündigter Mord.

 

Gestern auf der Montagsdemo in Gelsenkirchen hielt ein palästinenischer Mitstreiter einen bewegenden Beitrag, in dem der die sieben Kugeln, die Saleh Al-Jafarawi töteten, einzeln beschrieb. Al-Jafrawi war bei seinem Volk geblieben: Er berichtete nicht nur Verluste, Vertreibung, und Hunger – er hat alles das auch selbst erlebt, wurde selber vertrieben und schlief auf der Straße, während er immer weiter berichtete. Salah war immer auch ein politischer Aktivist: Eines der von ihm unterstützten Projekte war eine Kampagne, die 10 Millionen Dollar gesammelt hat, um ein Kinderkrankenhaus wieder aufzubauen. Seine Arbeit war nicht vergebens. Dafür wirkt es wie ein Symbol, dass gerade heute sein Bruder im Rahmen des Geiselaustauschs aus dem israelischen Gefängnis befreit wurde.