Berlin

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Demonstration gegen Waffenproduktion im Wedding

Für Sonntag, dem 12. Oktober, hatte das Berliner Bündnis gegen Waffenproduktion aufgerufen, auf die Straße zu gehen. Dabei waren neben Parteien wie Linke, DKP, MLPD viele linke Organisationen, Stadtteilläden, ein Jugendtheater, Einzelpersonen.

Korrespondenz

Was in Berlin tunlichst verschweigen wird: Mitten im Wohngebiet soll die von Rheinmetall aufgekaufte Autoteilefabrik von Pierburg nächstes Jahr Komponenten für Artilleriemunition herstellen - todbringende 45 kg-Geschosse.

 

Ca. 1000 vorwiegend junge Leute beteiligten sich. Mit kämpferischen Reden, Musik, Sprechparolen wurde im roten Wedding viel Aufmerksamkeit und Beifall erzielt. "Wir ziehen nicht für euch in den Krieg! " "Keine Waffenfabrik im Wedding! Keine Wehrpflicht und Militarisierung! Geld für den Kiez, statt Waffen für den Krieg!" Das war der Tenor. Und die Solidarität mit dem Befreiungskampf in Palästina, mit einem eigenen Block.

 

Und dieser Block war, wie praktisch immer in Berlin, wieder Zielscheibe des massiven Polizeiaufgebotes. Ständig wurden Leute aus der Demo gezogen, vorübergehend festgenommen, immer wieder die Demo deshalb gestoppt, so dass sie nach vier, fünf Stunden immer noch nicht ihr Ziel erreicht hatte. Diese üblen Schikanen der Kriminalisierung und Einschüchterung fordert die Solidarität um so mehr heraus. Durch den Waffenstillstand in Gaza lassen sich die Leute nicht einlullen. Er ist ein Riesenerfolg, aber der Kampf geht weiter.

 

Der MLPD- Redner hob als einziger die Rolle der Arbeiterklasse hervor und kritisierte diejenigen Gewerkschaftsführungen, die trotz Satzungsauftrag sich im Düsseldorfer Industrieclub mit Vertretern der Rüstungsindustrie treffen, oder wie der BR von Pierburg die Übernahme durch Rheinmetall als Glücksfall bezeichnen.
Dagegen wollen die Belegschaften auch Frieden und es entwickeln sich in den Gewerkschaften Gegenbewegungen, wenn sie vor allem mit den Scheinargumenent der angeblichen Schaffung von Arbeitsplätzen fertig werden. Er hob die Streiks von Hafenarbeitern hervor und rief zur Solidarität mit Christopher von DHL Leipzig , sowie dem schwedischen Hafenarbeiter Erik. Es freute uns sehr, dass die Solidarität mit Christopher breitere Kreise zieht, denn auch andere Aktive riefen dazu auf. Lass uns gemeinsam an der internationalen Einheitsfront gegen Krieg, Faschismus und Umweltzerstörung bauen! So schloss er und erhielt viel Beifall.