Münster / Dortmund / Halle an der Saale
Starke Teilnahme und Verbrüderung auf Palästina-Solidarität
Aus Münster, Dortmund und Halle berichten Korrespondenten über die breite, solidarische und brüderliche Solidarität mit den vom Völkermord der israelischen Regierung betroffenen Menschen in Gaza:
Münster: Bis zu 400 Leute zeigen Solidarität
Auch in Münster wurde am Donnerstagabend, 2. Oktober, mit nur wenigen Stunden Vorlaufzeit eine kämpferische Kundgebung mit ca. 350 bis 400 Leuten organisiert. Sicherlich hat der Feiertag dazu beigetragen, dass so schnell so viele Leute mobilisiert werden konnten.
Es gab sehr viele spontane Wortbeiträge, die sich teilweise mit sehr viel Empörung und Wut gegen die faschistische Politik Israels und der USA richteten. Sie wurden immer wieder durch die Teilnehmer mit Losungen wie „Free Palestine“, „Netanjahu vor Gericht“ usw. unterbrochen.
Viele waren das erste Mal dabei oder redeten das erste Mal öffentlich. Viele junge Frauen prägten diesmal mehr als sonst das Bild am offenen Mikrofon. Das Redebedürfnis bei der Kundgebung war so groß, dass diese erst nach über zwei Stunden beendet wurde. Wir von der MLPD / ICOR trugen die topaktuelle Erklärung über die Aktivisten der Flotilla – die gerade auf Rote Fahne News erschienen war – unter großem Beifall vor. Und wir berichteten von der Solidaritätsbewegung mit Christopher T. aus Leipzig.
Als verstanden wurde, dass diese Bewegung darauf abzielt, die Solidaritätsbewegung mit dem palästinensischen Befreiungskampf noch stärker in die Gewerkschaften und Betriebe zu tragen, brandete abermals großer Applaus auf.
Am Ende wurde nicht versäumt, zu den Aktivitäten zum zweiten Jahrestag des Beginns des Völkermords in Gaza am kommenden Dienstag, den 7. Oktober, ab 18 Uhr, am Hbf Münster aufzurufen.
Dortmund: Nächtlicher Protest gegen völkerrechtswidrige Attacken der israelischen Marine auf Schiffe der „Global Sumud Flotilla“
Am 1. Oktober, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, riefen in Dortmunder Friedenskämpfer für Palästina zu einer spontanen Kundgebung um 23 Uhr am Hauptbahnhof auf. Anlass waren die völkerrechtlichen Attacken israelischer Kriegsschiffe gegen die „Global Sumud Flotilla“ auf internationalem Gewässer. Die Schiffe haben Hilfsgüter für die hungernde Bevölkerung, Medikamente und andere lebenswichtige Dinge wie z. B. Babynahrung geladen. Das zeigt den ganzen menschenverachtenden, faschistischen Charakter der Netanjahu-Regierung.
Genauso empörend wie die Attacken der faschistischen Soldateska ist die Reaktion westlicher Regierungen. Ein erhobener Zeigefinger ist das Äußerste. Deshalb machen sie sich mitschuldig am Völkermord in Gaza.
Obwohl so kurzfristig aufgerufen worden war, es abends so spät und außerdem kalt war, kamen viele Menschen, vor allem Jugendliche. Weil es Nacht war, durften weder ein Megafon noch eine Lautsprecheranlage benutzt werden. Es wurden aber so laut Parolen gerufen, dass es auch nicht notwendig war. Auch Redebeiträge waren wegen des Echos an den Wänden gut zu verstehen.
An dem Abend spielte der BVB gegen Atletico Bilbao in der Champions League. Nach Spielende strömten deshalb viele Fans aus Bilbao zum Bahnhof. Wir waren überrascht, als sich viele baskische Fans spontan der Kundgebung anschlossen. Sie schwenkten baskische Fahnen, riefen auf Baskisch Parolen zur Solidarität mit dem palästinensischen Volk. Es fand eine große Verbrüderung statt, auch mit einigen BVB-Fans.
Die Kundgebung dauerte zwei Stunden. „We will not go down, in the night without a fight“ (aus dem Song „We will not go down“ [Gaza tonight] von Michael Heart) ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vor dem Dortmunder Bahnhof lebendig geworden! Free Palestine!
Halle an der Saale: Spontandemo gegen Völkermord in Gaza
Um 20 Uhr sammelten sich am 3. Oktober etwa 30 Menschen zu einer Spontandemo, um den Völkermord in Gaza und die Komplizenschaft Deutschlands anzuprangern. Die Umstehenden drückten mehrheitlich ihre Sympathie aus – hupten, klatschten bei Demosprüchen mit oder fotografierten sichtlich erfreut.
Trotz Verkehrseinschränkungen gab es Verständnis und Respekt vor dem Anliegen der Demo. Beim Eintreffen eines Polizeiwagens zerstreute sich die Menge in mehrere Richtungen und der „Spuk“ war vorbei.
In Halle wie auch andernorts bewirkt die Palästinasolidarität eine Wende in der politischen Kultur der Stadt. Vermeintlich linke Projekte und Organisationen, die in der Vergangenheit viel Verwirrung stifteten, werden von der rebellierenden Jugend und Antifaschistinnen bzw. Antifaschisten kaum noch ernst genommen. „Bündnis gegen Antisemitismus“, das streng antikommunistisch ausgerichtete „Halle gegen Rechts“, die AG Antifa an der Uni, … gerade unter der Jugend und an der Universität fischten die pseudolinken „Antideutschen“ mit ihrem intellektuellen Gehabe kritische Geister.
Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und eine Gruppe von gerade einmal zwölf Völkermord-Befürwortern stand etwa 100 palästinasolidarischen Menschen gegenüber, als kürzlich der Film „Ground Zero“ aus Gaza im Kino gezeigt wurde.
Die frustrierten „Antideutschen“ bewarfen das Kino Zazie in derselben Nacht feige mit Farbe, um die Betreiberin einzuschüchtern. Am nächsten Tag wurde der Film aufgrund des Andrangs gleich zwei Mal gezeigt.