Briefwechsel

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KI hat kein Bewusstsein

Zu dem Artikel "Geschichte der 'Künstlichen Intelligenz' – was ist das eigentlich?", der am 21. September auf Rote Fahne News erschien, schrieb ein Leser an den Autor. Die Redaktion dokumentiert den Briefwechsel (Auszüge):

KI hat kein Bewusstsein
(foto: Pixabay)

Der Leser schrieb:

"Im Artikel ... ist eine Seite nicht überzeugend. So endet der erste Block mit der Aussage: 'Intelligenz ist an Bewusstsein gebunden, das eine Maschine nicht hat und nicht haben kann.' Eine Maschine sowie der Mensch basieren auf denselben Naturgesetzen. Deshalb bedeutet dieser Satz: Bewusstsein ist etwas Übernatürliches. Das ist blanker Mystizismus! Bitte führt das aus. Es ist das Gegenteil von überzeugend."

Der Autor bedankt sich für die Zuschrift und antwortet:

Zunächst mal ist es richtig, dass das menschliche Bewusstsein und Intelligenz nichts Übernatürliches sind. Das unterscheidet die dialektisch-materialistische Weltanschauung von der idealistischen Weltanschauung z. B. der Kirche, die den Menschen für ein "beseeltes" Wesen hält, der gottgegeben einzigartig sei. Das Bewusstsein ist letztendlich ein besonderes Ergebnis der Materie im Gehirn. Schon Lenin schrieb: "Das Psychische, das Bewußtsein usw., ist das höchste Produkt der Materie (d. h. des Physischen), es ist eine Funktion jenes besonders komplizierten Stückes Materie, das als Gehirn des Menschen bezeichnet wird." (Lenin, "Materialismus und Empiriokritizismus", Werke, Bd. 14, S. 226).


Dennoch ist Bewusstsein bisher einzigartig in der Natur. Das Buch "Der Kampf um die Denkweise in der Arbeiterbewegung" gibt direkt am Anfang ein schönes Beispiel: "Das menschliche Bewußtsein tritt in Gefühlen, Gedanken oder Willensäußerungen in Erscheinung. Es widerspiegelt die objektive Wirklichkeit im Gehirn und ist der ideelle Ausgangspunkt jedes menschlichen Handelns. Alles, was der Mensch praktisch tut, muß vorher durch seinen Kopf. Durch sein Bewußtsein unterscheidet er sich wesentlich von allen anderen Lebewesen in der Natur.

 

Karl Marx erläutert das in "Das Kapital": "Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, daß er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war." (Marx/Engels, Werke, Bd. 23, S. 193) ...

 

Hier gibt es den kompletten Briefwechsel