30. UN-Weltklimakonferenz beginnt in sechs Wochen
Jetzt Proteste breit organisieren!
Vom 10. bis 21. November findet die dreißigste UN-Weltklimakonferenz (COP30) in Belém, im Norden Brasiliens, statt. Mit der offiziellen Tagesordnung wird der Eindruck erweckt, als gehe es ernsthaft um die Umsetzung der versprochenen Klimaziele der Staaten, die internationale Klimafinanzierung, den Erhalt von Biodiversität und Schutzmaßnahmen vor Umweltkatastrophen. Dabei waren alle bisherigen 29 Weltklimakonferenzen ein einziges Desaster.
Imperialistische Umweltpolitik krachend gescheitert!
Jahrzehnte wurde das Blaue vom Himmel versprochen und Hoffnungen wurden verbreitet, dass Umweltschutz bei den Herrschenden in guten Händen ist. Doch die Erdöl-, Gas- und Kohlemonopole trieben für ihre Profite die Emissionen der Klimagase bis 2023 auf ein neues Rekordhoch von 57,1 Milliarden Tonnen. Bis Ende September hatten erst 47 Staaten aktualisierte Pläne beim UN-Klimasekretariat eingereicht. Diese sind völlig ungenügend, die Erderwärmung zu stoppen, die 2024 bereits die unwissenschaftliche 1,5-Grad-Grenze des Pariser Abkommens überschritt. Hauptumweltverschmutzer wie China, Indien und die EU haben bisher keine aktuellen Pläne vorgelegt. Auch steigen die USA wieder aus dem Klimavertrag aus. Alle bisherigen Plastik- und Ozeankonferenzen scheiterten oder brachten nur minimale Verbesserungen, die Artenvielfalt nimmt weiter dramatisch ab. Versprochene finanzielle Hilfen für Klimaschutz wurden kaum erfüllt und zu 70 Prozent nur als Kredite gewährt, was viele Länder tiefer in die Schuldenfalle treibt. Immer direkter diktierten die Spitzenmonopole des internationalen Finanzkapitals die UN-Konferenzen. Die globale Umweltkatastrophe hat inzwischen begonnen! (1) In der verschärften Weltwirtschafts- und Finanzkrise und im Kampf um die Spitzenpositionen im imperialistischen Konkurrenzkampf nimmt die Umweltzerstörung gefährliche Fahrt auf, statt eingedämmt zu werden. Das völlige Scheitern der Konferenz ist vorprogrammiert.
Den Umweltkampf mit dem antifaschistischen Kampf verbinden
Die wachsende Zahl ultrareaktionärer, faschistoider und faschistischer Regierungen leugnet ganz offen die globale Umweltkatastrophe trotz erdrückender Fakten und treibt mutwillig die Zerstörung der Biosphäre extrem aggressiv auf die Spitze. Die Verunglimpfung als Erfindung von „Ökospinnern“ durch Trump, AfD und Co. zielen darauf ab, die Spitzenmonopole rein zu waschen. Sie spalten, verwirren, unterdrücken und wollen die Suche nach einer gesellschaftlichen Alternative verhindern. Ihnen ist der drohende Untergang der Menschheit völlig egal!
Erneut Appelle und trügerische Hoffnungen
Angesichts der realen Entwicklung wirken die Appelle von UN-Generalsekretär António Guterres nach „schnelleren“ und „glaubwürdigeren“ Ausstiegsplänen immer abstruser. Mit vermeintlich guten Nachrichten in der Presse zum Rückgang der Entwaldung in Brasilien wird der Regierung Lula eine neue fragwürdige Führungsrolle im Umweltkampf zugeteilt. Tatsächlich ging die Entwaldung im letzten Jahr durch verstärkte Kontrollen und Aufforstung in Amazonien und im Cerrado (Savanne) etwas zurück. Massive Feuer durch die Trockenheit und Pläne zum Ausbau des Sojaanbaus verstärken dagegen wieder die Zerstörung der Wälder. Mit 1,04 Milliarden Tonnen Klimagase ist Brasilien die Nummer sechs in der Rangliste der größten Emittenden der Welt. Erst im Juni bot die Lula-Regierung 172 Flächen zur Förderung von Öl und Gas in einer Auktion fossilen Konzernen an: 68 davon im Amazonasgebiet, das „Great Amazon Reef System“ mit 1000 km Länge in der Amazonasmündung ist bedroht. Wie die letzten Klimakonferenzen im „Paradies der Ölkonzerne“ wird hier wieder der Bock zum Gärtner gemacht.
Breiter Protest notwendig - jetzt Initiative ergreifen!
Allein in Belém leben 1,4 Millionen Menschen, die mit der Regierung eine Rechnung offen haben: Zerstörung des Regenwaldes für eine Autobahn zum Kongresscenter, steigende Lebensmittelpreise und Mieten. Mitte September streikten dort 8 000 Bauarbeiter für mehr Lohn. Hunderte Umwelt- und Menschenrechtsgruppen und Indigene fordern Wiedergutmachung für Versklavung und Kolonialismus, der Ungleichheit bei Ressourcenzugang und Anfälligkeit für Katastrophen geschaffen hat. Umweltgewerkschaft, MLPD und andere Organisationen ergreifen bereits Initiative für kämpferische und kulturvolle örtliche oder regionale Aktivitäten zum „Weltklimaaktionstag“ am 15.11. in der Mitte des COP30.
Zum aktiven Mitmachen gibt es genügend Gründe: sei es die Zerstörung der Umwelt, auch vor Ort, Umweltkatastrophen durch Kriege, das aggressive Leugnen der globalen Umweltkatastrophe durch die Faschisten, Rüstungswahnsinn, Bekämpfung von Fluchtursachen und Umweltschutz als Menschenrecht. Arbeiter wollen für die Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung eintreten, für die 3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz im November 2025 in Pune/Indien werben und Spenden sammeln. Die MLPD unterstützt die vielseitigen kämpferischen Aktivitäten und setzt sich in der Umweltbewegung für den gesellschaftsverändernden Umweltkampf ein.
Sie tritt für den beschleunigten Aufbau einer internationalen antiimperialistischen Einheitsfront gegen Faschismus, Krieg und Umweltzerstörung und die Stärkung der revolutionären Weltorganisation ICOR ein. Sie prangert die internationalen Monopole als Verursacher der globalen Umweltkatastrophe an, tritt für Sofortmaßnahmen und den echten Sozialismus zur endgültigen Beendigung imperialistischer Kriege, Beseitigung der faschistischen Gefahr und zur Wiederherstellung der Einheit von Mensch und Natur ein.
Die Umweltbewegung braucht Optimismus und positive Zukunftsvisionen einer lebenswerten Zukunft in Einheit mit der Natur – frei von Ausbeutung und Unterdrückung! Unterstützt die Vorbereitung eines International Environmental Council 2026! Hier der Aufruf zum International Environmental Council 2026! (pdf)