Gehörte zu den besten italienischen Schauspielerinnen

Gehörte zu den besten italienischen Schauspielerinnen

Zum Tod von Claudia Cardinale

Sie gehörte mit Sophia Loren und Gina Lollobrigida zu den besten Schauspielerinnen Italiens. Sie verstarb mit 87 Jahren am 23. September.

Von hi

150 Filme hat sie gedreht. Für ihr Lebenswerk erhielt sie 1993 in Venedig den Goldenen Löwen, 2002 in Berlin den Goldenen Bären.

 

1963 heiratet sie im Film "Der Leopard" von Luchino Visconti als Tochter des neureichen Bürgermeisters einen Abkömmling des alten Adels. Die Ballszene auf der Hochzeit ist legendär. Der Film, der die Auf- und Ablösung der Feudalordnung in Sizilien zum Inhalt hat, wurde ein Publikumserfolg und erhielt die Goldene Palme von Cannes.

 

1960 drehte Visconti "Rocco und seine Brüder", mit Claudia Cardinale und Alain Delon in den Hauptrollen. Der Film stellt das harte und auch brutale Leben einer Familie aus Süditalien auf der Suche nach Arbeit und Überleben in Mailand dar. In "Amore mia" von 1975 spielt sie eine Widerstandskämpferin zur Zeit des Faschismus. "Spiel mir das Lied vom Tod" von Sergio Leone wird zu einem Synonym für den Italowestern. Besetzt mit Claudia Cardinale, Henry Fonda und Charles Bronson und mit der Todesmelodie, die der Held auf seiner Mundharmonika spielt, wird er zum Kultfilm. Die Haut (1981) handelt davon, wie sich die Menschen im 1944 gerade von den Amerikanern befreiten Neapel durchschlugen. Besetzt mit Claudia Cardinale, Marcello Mastroianni, Burt Lancaster. Es ist unmöglich, hier ihr Gesamtwerk vorzustellen. Am besten mal reinschauen.

 

Sie beherrschte alle Genres und Rollen. Sie spielte die Adlige und die Prostituierte und die Widerstandskämpferin - immer mit großem Engagement und gekonnt. Ihr besonderes gesellschaftliches Anliegen waren die Rechte der Frauen. Sie war als junge Frau selbst Opfer einer Vergewaltigung, musste die Schwangerschaft unter den damaligen Verhältnissen geheim halten, und den Sohn als jüngsten Bruder ausgeben.

 

Am heutigen 30. September wurde Claudia Cardinale in Paris beerdigt. Sie wollte keine Blumengestecke, sondern dass junge Künstler und Künstlerinnen unterstützt werden. Das hatte sie vor ihrem Tod verfügt. Ob sie auch die Musik selbst ausgesucht hat, ist nicht bekannt. Aber was hätte es anders sein können als die berühmte Melodie aus "Spiel mir das Lied vom Tod".