Globale Bewegung

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Weltweit wächst Solidarität mit Palästina

Gestern haben wir ausführlich über die Massendemonstrationen in Berlin und Düsseldorf berichtet, wo insgesamt 165.000 Menschen für den Überlebens-und Befreiungskampf der Palästinenserinnen und Palästinenser auf den Straßen waren.

Von gis
Weltweit wächst Solidarität mit Palästina
Palästina-Demonstration in Düsseldorf am 27. September (rf-foto)

Sie waren Bestandteil der weltweiten größten antiimperialistischen Bewegung in der Nachkriegsgeschichte, die sich heuer entwickelt hat. Sie ist jetzt schon größer als die gegen den Vietnamkrieg in den 1960er und 1970er-Jahren. Damals ist es gelungen: Der Vietnamkrieg wurde beendet, der US-Imperialismus war geschlagen, ein kleines Land hat eine Supermacht besiegt.

 

Am Wochenende brandete rund um den Globus die Forderung nach dem sofortigen Ende des Genozids in Gaza auf. Außer der israelischen faschistischen Regierung standen Regierungen am Pranger, die noch immer diesen Genozid unterstützen. In den letzten Wochen hatten sich vielfache Widerstands-, Protest- und Solidaritätsaktionen entwickelt -kaum ein Land, wo nicht Menschen für Gaza auf die Straße gingen:

 

  • "Die Welt muss nach Gaza schauen" rufen 1.300.000 Menschen in Belgrad
  • In einem Fußballstadion gestalteten Fans eine riesige Choreographie in den Farben Palästinas. Auch in Stadien in Edinburgh, Marseille und weiteren wehten Palästina-Flaggen und ertönten statt Schmähungen des Gegners Fan-Gesänge "Free free palestine!"
  • In den Niederlanden, in England, in Italien, in Spanien, in Frankreich, in Deutschland, in Griechenland, in der Schweiz erfüllte der Ruf "Free, free Palestine" die Städte.
  • Italienische Gewerkschafter rufen auf: "Lasst uns jetzt alle gemeinsam für die sofortige und dauerhafte Öffnung eines humanitären Korridors zu Land und zur See einstehen!" Demonstrationen gab es in den letzten Tagen in Bologna und Mailand, aus Rom und aus Turin, aus Florenz und aus Palermo.
  • Beim spanischen San Fermin-Festival ertönte "Palästina ist nicht allein" und die Demonstranten formierten sich in einer riesigen Landkarte von Palästina
  • In Wien schallte der Ruf "Hoch die internationale Solidarität!"
  • In Oslo bildete sich spontan ein Massenchor: "Durch diesen Joik schreien wir nach Gerechtigkeit. Lasst die Kinder leben!"
  • "Gaza, Gaza, Paris is with you" skandierten Zehntausende. In Brüssel riefen die Menschen: "Hört nicht auf, über Palästina zu sprechen". 
  • In Edinburgh machten Studierende letzte Woche nach einer Graduiertenfeier einen "Walk out for palestine"
  • In Seoul warfen Demonstranten kleine Schuhe und Stiefel auf ein Plakat mit dem Konterfei von Netanjahu
  • Auch in den USA protestierten Zehntausende gegen Netanjahu und seine Unterstützung durch Trump
  • Auf dem afrikanischen Kontinent gab es Demonstrationen gegen den Genozid in Gaza in mehreren Ländern, darunter in Marokko und Südafrika

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Auch in Tel Aviv demonstrierten Tausende für ein Ende des Gazakriegs. Die Demonstration fand im Vorfeld des heutigen Treffens von Netanjahu mit Trump statt. Vor zwei Wochen berichtete die Zeitung Guardian über eine Massendemonstration in Israel, eine der größten Demonstrationen seit dem Oktober 2023. Netanjahu hatte die Chuzpe, die Demonstranten zu beschimpfen. 

 

Nach Spanien und Italien haben weitere Länder Schiffe zum Schutz der Global Sumud Flotilla, die auf dem Weg nach Gaza ist, entsendet. Darunter Griechenland. Das Verhalten der deutschen Regierung hingegen ist zutiefst beschämend. Eine Aktivistin, die auf einem der Boote der Flotilla ist, berichtet: "Gestern bekam ich einen Anruf auf meinem Handy. Er war vom Auswärtigen Amt. Ich solle doch bitte in mein Mail-Postfach schauen. Da war eine Nachricht vom Auswärtigen Amt: Deutschland könne uns leider nicht helfen und Israel habe angekündigt, uns weiter anzugreifen. Ich solle die Flotilla umgehend verlassen und das auch anderen Deutschen sagen, die ich sehe. Und der Hammer: Die Hilfsgüter, die wir nach Gaza bringen wollen, sollen wir dem israelischen Staat übergeben!"

 

Ausgrechnet Israel übergeben! Völlig absurd, ausgrechnet an die, die hunderte von Trucks mit Tonnen von Lebensmitteln an den gesperrten Grenzübergängen des gazastreifens blockieren und die Menschen aushungern! Sofortige Öffnung der Grenzen für die Lebensmittel nach Gaza! Sofortiger Stopp jedes Angriffs auf die Global Sumud Flotilla! Sofortiger Stopp aller Waffenlieferungen von Deutschland an Israel! 

 

Auf den Friedensdemonstrationen am 3. Oktober in Berlin und Stuttgart gegen Weltkriegsvorbereitung, Militarisierung und Kriegstüchtigkeit werden diese Forderungen und wird die Solidarität mit dem palästinensischen Volk einen festen Platz haben. Die Demonstration in Stuttgart startet um 13 Uhr am Schlossplatz und die Demonstration in Berlin ebenfalls um 13 Uhr am Bebel-Platz.

 

nie-wieder-krieg.org