In vielen Städten auch in Deutschland

In vielen Städten auch in Deutschland

Solidarität mit den inhaftierten Aktivisten der Global Sumud Flotilla und mit Christopher

Der Überfall auf die Schiffe der Gaza-Flotilla löst weltweit Entsetzen und Protest aus. Die größten Proteste waren vorgestern in Italien. Um die zwei Millionen Menschen waren auf den Straßen!

Korrespondenzen/gis
Solidarität mit den inhaftierten Aktivisten der Global Sumud Flotilla und mit Christopher
Auch in Düsseldorf fand eine Eil-Demonstration statt (rf-foto)

Auch in zahlreichen Städten in Deutschland gaben und geben Unterstützerinnen und Unterstützer des palästinensischen Befreiungskampfs ihrer Empörung Ausdruck. Auf den Friedensdemonstrationen am Freitag in Stuttgart wurde die sofortige Freilassung der inhaftierten Aktivistinnen und Aktivisten gefordert. Auf der Demo in Berlin warb die Moderatorin auf der Hauptbühne für die Solidarität mi dem DHL-Arbeiter Christopher gegen seine politisch motivierte Kündigung.

 

Einige der inhaftierten Crew-Mitglieder meldeten sich über Social Media zu Wort. Sie berichten, dass sie bei den Verhören von Anwälten unterstützt werden. Sie berichten aber auch von Wassermangel, miserablen Bedingungen, entwürdigender Behandlung. 137 Menschen wurden von Israel in die Türkei abgeschoben, Netanjahu bezeichnete sie provokativ als "Provokateure". Heute, am 5. Oktober, sind noch 87 Aktivistinnen und Aktivisten inhaftiert. 

 

Die Mutter einer Aktivistin aus Deutschland äußerte sich auf Instagram: "Es war für mich als Mutter von Anbeginn keine leichte Situation. Ich machte mir vor allem Sorgen, dass die israelische Armee so schwer berechenbar und so aggressiv ist und sich nicht unter Kontrolle halten könnte. Es gab keine wirklich konkreten Aussagen. Die deutsche Regierung hat gesagt, sie würde "Israel bitten, sich an Recht und Gesetz halten". Diese Wortwahl hat mich wütend gemacht. Hat denn Israel sich in den letzten Monaten an Recht und Gesetz gehalten? Auch bei der Entführung der Aktivisten von der Flotilla, auch meiner Tochter, hat sich Israel nicht an das Völkerrecht gehalten. Die deutsche Regierung muss von der bedingungslosen Unterstützung Israels ablassen. Kritik an Israel hat nichts mit Antisemitismus zu tun! Darüber müssen wir mit möglichst vielen Menschen reden. Damit unterstützen wir auch die Crew der Flotille!"

Ingolstadt

Die Initiative ingolstadteichstaett4palestine rief zu einer Eil-Demonstration in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober auf: "Alle Schiffe der Sumud Flotilla durch Israel blockiert. Die Armee und die Regierung Netanjahu verhindern mal wieder gezielt dringend benötigte Hilfslieferungen, verstoßen gegen Internationales Recht und begehen Kriegsverbrechen. Unsere Bundesregierung sieht ihnen dabei tatenlos zu! Das kann und darf nicht sein, deswegen sehen wir uns heute Nacht auf dem Rathausplatz in Ingolstadt für eine Eildemonstration." 80 Leute kamen um 23 Uhr auf den Rathausplatz und demonstrierten mit Fahnen, Parolen und Liedern. 

Augsburg

m Donnerstag abend versammelten sich etwa 200 Menschen, um gegen den Angriff der israelischen Armee gegen die Schiffe der Global Sumud Flotilla zu protestieren. Die Empörung war groß über diesen völkerrechtswidrigen Einsatz und die Bundesregierung wurde entschieden verurteilt, weil sie den aggressiven Militäreinsatz Israels bis dahin nicht kritisiert hatte. Das reiht sich ein in die immer noch anhaltende Unterstützung des Völkermords in Gaza, während immer mehr auch westliche Regierungen dagegen Stellung beziehen. Die Kundgebung verurteilte auch die politische Entlassung von Christopher und beauftragte einen Teilnehmer, eine Solidaritätserklärung an ihn zu schicken.

Saarbrücken

Aus Saarbrücken berichten Freunde, dass sie auf der Fahrt mit dem ver.di-bus aus dem Saarland zur Friedensdemo nach Stuttgart gestern eine Soli-adresse für Christopher geschrieben haben. Sie haben viel diskutiert, das Video vom 23. August (Marsch zum Flughafen Leipzig) angeschaut - und fast alle Mitfahrenden haben unterschrieben. "Lieber Christopher, wir sitzen im Bus auf der Fahrt mit unserer Gewerkschaft Ver.di auf der Fahrt zur Friedensdemonstration nach Stuttgart. Wir schicken dir unsere solidarischen Grüße. Wir sind empört über deine Entlassung bei DHL und fordern deine sofortuge Wiedereinstellung. Dass du als ver.di-Vertrauensmann am 23. August so mutig bei der Friedensaktion am Flughafen Leipzig/Halle gesprochen und dich gegen Waffenlieferungen nach Israel ausgesprochen hast, ist echt vorbildlich. Dass Rheinmetall über diesen großen Umschlagplatz und DHL seine Rüstungsgüter exportiert, lehnen wir ab. Dein Motto 'Kein Transport für Völkermord' ist goldrichtig! Solidarische und kämpferische Grüße!"