Rüstungsmesse in der Ukraine

Rüstungsmesse in der Ukraine

Krieg, Profit und Leichen ...

Schon längst ist der Ukraine-Krieg für westliche Rüstungskonzerne zu einer Goldgrube geworden. Immer mehr Rüstungskonzerne beschränken sich nicht auf die Lieferung in die Ukraine, sondern errichten dort eigene Rüstungsbetriebe. So baut z. B. Rheinmetall in der Ukraine eine Fabrik zur Produktion von Artilleriegeschossen. Außerdem haben Rheinmetall und die Ukraine einen ersten gemeinsamen Panzer-Reparaturbetrieb und eine Produktionsstätte eröffnet.

Von gp

Der Krieg in der Ukraine ist aber auch ein durch nichts zu ersetzendes Versuchsfeld zur Entwicklung neuer Waffensysteme und einer hauptsächlich damit zusammenhängenden sich verändernden Kriegsführung. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Einsatz von Drohnen. Der österreichische Militäranalyst Gustav Gressel kommt zu dem Schluss: "Es sind faktisch alle Waffengattungen enorm betroffen von dieser Drohnen-Kriegsführung". Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, dass auch ein Panzerangriff nicht mehr so funktioniere, wie es in den Lehrbüchern steht.

 

Diese Entwicklung spiegelt sich in der vor kurzem in Lwiw stattgefundenen zweitägigen Rüstungsmesse „Defense Tech Valley“ wider. Sie wurde von mehr als 5000 Fachleuten aus mehr als 50 Ländern besucht. Im Zentrum der Messe standen der Kauf und Verkauf unbemannter Waffensysteme aller Art – und Systeme für deren Abwehr. Organisiert wurde die Messe von einer staatlichen ukrainischen Innovationsplattform, die Start-ups, Unternehmen und Militär dabei unterstützt, neue Verteidigungstechnologien schnell vom Prototyp bis zum Einsatz an der Front zu entwickeln und zu testen. 

 

Die Messe wurde vom ukrainischen Digitalminister Mykhailo Fedorov eröffnet. In seiner Rede betonte er, wie wichtig der Krieg in der Ukraine als „Testfeld“ für internationale Rüstungskonzerne ist. „Wenn Ihre Technologie in der Ukraine funktioniert, funktioniert sie überall. … Wenn Sie nicht in der Ukraine sind, sind Sie nicht auf dem Markt für Verteidigungstechnologie.“ So haben die Erfahrungen mit ihren Produkten in der Ukraine die deutschen Unternehmen Quantum Systems¹ oder Helsing² zu Vorreitern ihrer jeweiligen Produkte gemacht.

 

Der Drohnenhersteller Quantum Systems ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine aktiv und expandiert immer weiter. „Wenn man nicht in der Ukraine ist, existiert man nicht“, sagte der Geschäftsführer von Quantum Systems Ukraine, Oleksandr Berezhnyi. So bleibe das eigene Produkt immer auf dem neuesten Stand. Zwar gehe es auch (!) um die Verteidigung der Ukraine. Das kleine Wörtchen „auch“ entlarvt die ganze menschenverachtende Logik des Imperialismus: Kriege sind die letzte Konsequenz des Konkurrenzkampfes auf der Jagd nach Maximalprofit und selber eine Quelle zu seiner Steigerung.