Heraklion (Kreta)
Generalstreik in Griechenland
Am 1. Oktober sind wir von der Südküste aus nach Heraklion, Hauptstadt von Kreta/Griechenland. Unser erster Anlaufpunkt, der Hafen. Da war noch nichts los.
Eine Kollegin sagt uns, dass der Streik vor allem im öffentlichen Bereich stattfindet. Im Zentrum stoßen wir dann auf eine Kundgebung. Zentrale Forderung ist eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 35-Stunden in der Woche gegen den Plan der Regierung, den 13-Stundentag wieder zuzulassen. Wir sehen viele Fahnen der Gewerkschaft Pame, ein Banner zur Solidarität mit Palästina.
Eine Kollegin fragt uns, woher wir kommen? "Wir sind Gewerkschafter und Marxisten-Leninisten der MLPD aus Deutschland" - Daumen hoch von ihr! Wir berichten, dass die deutsche Regierung ebenfalls eine 48-Stundenwoche mit 13-Stundentag erlauben will. Sie dazu: "Das ist in ganz Europa so. Wir müssen zusammenhalten, dann haben wir die Kraft, das zu verhindern". Sie berichtet, dass sie als Erzieherin im Kindergarten einen Personalschlüssel von 1 zu 21 Kinder hat.
Eine Demonstration mit ca. 600 Teilnehmern und Teilnehmerinnen formiert sich. Beim Marschieren kommen wir ins Gespräch mit dem Vorsitzenden der Pame-Gruppe an der Uni und des Friedenskomitees von Heraklion. "Von der amerikanischen Basis auf Kreta sind US-Kampfflugzeuge Angriffe auf den Iran geflogen. Das macht uns zum Ziel und ist sehr gefährlich".
Vor 14 Tagen hat es eine große antifaschistische Manifestation in Heraklion gegeben. "Dabei sind nicht die offenen Faschisten das Hauptproblem, sondern die ultrarechte, faschistoide Politik der Mitsotakis-Regierung", berichtet er. Später verabschieden wir uns herzlich und fahren mit vielen Eindrücken zurück zu unserer Ferienunterkunft.