ThyssenKrupp
Faules Spiel eines Kriegsprofiteurs!
Der folgende Artikel ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitung von Kollegen im Stahlbereich, „Stahlkocher“, erschienen. Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert:
ThyssenKrupp-Konzernchef Lopez versucht uns weiter zu linken. Erst werden wir erpresst: Verzicht oder die Insolvenz ist unabwendbar. Jetzt, kurz nach der Abstimmung, wird ein möglicher Käufer präsentiert.
Für den indischen Stahlkonzern Jindal wäre es der Zugang zum europäischen Markt. Deswegen schrieben sie auch einen schleimigen Brief an Betriebsratsvorsitzenden Tekin Nassikol. Dieser freut sich, denn er hat „nichts gegen Milliardäre“, wenn sie in Stahl investieren und dann noch „familiär“ wie die Stahlfamilie bei ThyssenKrupp sind. Davon spüren wir aber rein gar nichts.
Was ist das für eine Familie, die 11.000 Arbeitsplätze vernichtet? In der wir auf Lohn, Gehalt und die unbefristete Übernahme verzichten sollen, damit Gewinne gemacht werden? Jindal hat Milliarden durch die brutale Ausbeutung der indischen Arbeiter gemacht. Sie wollen auch nichts an der Halbierung der Stahlproduktion ändern, und darauf sollen wir bauen? Die Hoffnung, dass eine Übernahme gut für uns ist, wird an der Realität zerschellen. Wir Stahlarbeiter und unsere Familien sollen dabei nur Statisten sein. Dabei geht es um unsere Zukunft, um die wir kämpfen müssen!
Im Oktober soll der Hochofen 9 stillgelegt werden, als Nächstes kommt 2027 der Hochofen 8 dran. Dann gibt es nach 150 Jahren keinen Hochofen mehr in Hamborn. Bei HKM droht ebenfalls früher oder später die Schließung. Das hat nichts mit der Umstellung auf angeblich „grünen“ Stahl zu tun. Sie wollen Produktionskapazitäten vernichten, um wieder mehr Profite zu machen. Für uns ein Kahlschlag in der ganzen Region, nicht mit uns!
Alle Konzerne stellen auf Kriegsproduktion um, dafür wird aber nur ein Teil des Stahls gebraucht. ThyssenKrupp ist mit Marine Systems heute schon ein Kriegsprofiteur! Mit der Lieferung von U-Booten an die israelische Regierung zur Blockade von Gaza ist der TK-Vorstand mitschuldig am Völkermord. Dagegen protestieren wir: Nein zur Kriegswirtschaft und Hochrüstung!
Was soll beim Stahlgipfel mit dem Kanzler Merz rauskommen? Lediglich, dass die Konzerne weniger Steuern und niedrigere Strompreise zahlen und mehr Subventionen bekommen. Doch davon werden wir Arbeiter nicht profitieren. Im Gegenteil, wir werden das durch höhere Steuern, Streichung von Leistungen etc. auch noch bezahlen müssen.
Was ist die Alternative? Denken wir als Arbeiter, egal ob bei ThyssenKrupp, Salzgitter, Ford, Bosch oder ArcelorMittal. Wir müssen gemeinsam den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz in die eigene Hand nehmen.
- Keine Akzeptanz von Verzicht und Arbeitsplatzvernichtung!
- Kein Vertrauen in die Merz/Klingbeil-Regierung! Die faschistische AfD ist keine Alternative!
- 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und ausreichend Personal an den Anlagen!
- Schluss mit Ausgliederung ganzer Bereiche und Jagd auf Kranke!
- Schluss mit der Waffenlieferung an Israel!