Grünheide

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Auftreten des Solikreis bei Tesla vor der Betriebsversammlung erweckt große Aufmerksamkeit

In der vergangenen Woche war der Solikreis gegen systematisches Mobbing und gegen Kündigungen bei Tesla tatkräftig am Werkstor aktiv.

Korrespondenz

Rund zehn Aktivisten des Solikreises aus den Spektren der Umweltschützer sowie der Arbeiter- und Frauenbewegung verteilten rund 700 Flugblätter in verschiedenen Sprachen. In dem Flyer heißt es: "Die Situation bei Tesla wird mit jedem Tag härter. Wer sich für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen einsetzt, wer die Zustände am Band oder das Verhalten von Vorgesetzten kritisiert oder wer nach Meinung des Managements nicht mehr gebraucht wird, gerät ganz schnell ins Visier des Managements. Dabei wird besonders gegen die IG Metall und kämpferische Kollegen vorgegangen." (Hier der Flyer vollständig in verschiedenen Sprachen).

 

Für große Aufmerksamkeit sorgten Kurzansprachen mit Lautsprecheranlage und kämpferische Lieder. Viele Kollegen erfuhren bei dieser Aktion vor der Betriebsversammlung zum ersten Mal von dem Solikreis und wollten noch weitere Infos. Auf der Betriebsversammlung selbst waren etliche Kollegen und Kolleginnen zu sehen, die aufmerksam das Flugblatt lasen. Am Tor bekamen wir aber auch des öfteren zu hören „Uns geht es gut“, "Das stimmt alles nicht“ oder „Das schadet dem Betrieb“.

 

Auf der Betriebsversammlung selbst verbreiteten die Geschäftsleitung und ihre rechten Betriebsräte übelste Hetze gegen die IG Metall. Die meisten Kolleginnen und Kollegen waren spürbar verärgert darüber, dass die Versammlung dafür missbraucht wurde, anstatt die Anliegen und Probleme der Belegschaft zu thematisieren. Der Höhepunkt war, dass die offene Frage- und Antwortrunde einfach gestrichen wurde, um kritische Fragen oder Redebeiträge von Gewerkschaftern zu unterdrücken.

 

Aufmerksamkeit erreichte die Kundgebung vor dem Werkstor auch bei den Dienststellen der Polizei. Sie verweigerten eine Genehmigung u.a. damit, dass sich die Kundgebung ihrer Meinung nach nicht an die Öffentlichkeit wenden würde, sondern nur an Tesla-Beschäftigte. Sind die Kolleginnen und Kollegen, die durch das Werkstor in den Betrieb gehen, etwa keine Öffentlichkeit? 

 

Der Solikreis trifft sich wieder am Sonntag, dem 19. Oktober um 16 Uhr im Treff international in Berlin. Dort soll auch über eine Veranstaltung des Solikreis beraten werden, die den Prozess einer Kollegin gegen Tesla am 27. November vor dem LAG in Frankfurt/Oder breiter bekannt macht und das Auftreten des Soli-Kreises dort.