Griechenland

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Weiteres Verbrechen im Hafen von Piräus

Die blutbefleckte Liste der Seeleute, die aufgrund der Skrupellosigkeit der Reeder-Kapitalisten ihr Leben verlieren, wird immer länger. Die Reeder zögern nicht, für ihre Gewinne Menschenleben zu opfern.

Von Iordanis Georgiou

Ein zwanzigjähriger Seemann kam am Morgen des 24. September 2025 während seiner Arbeit auf der „Blue Star Chios“ ums Leben. Der Junge war erst seit 15 Tagen auf dem Schiff. In seiner Arbeit verfing sich der junge Mann in der wasserdichten Schiebetür des Maschinenraums und wurde dabei schwer verletzt. Kurze Zeit später starb er im Krankenhaus.

 

Dieses neue Unglück reiht sich ein in Hunderte von Arbeitsunfällen im Hafen und auf Schiffen und Fähren. In Patras hat sich auf dem Katapult des Schiffes „Claudia” derselben Reederei kürzlich ein ähnlicher Unglücksfall ereignet. Eine 47-jährige Seefahrerin kam ums Leben, weil die Sicherheitsvorschriften beim Entladen von Fahrzeugen in der Garage des Schiffes nicht eingehalten wurden.

„Kein Blut mehr von Seeleuten für die Gewinne der Reeder“

Die Seeleutegewerkschaften PENEN, PEMEN und Stefanson haben am 24. September im Hafen von Piräus ab Mitternacht einen 24-stündigen Streik ausgerufen. Er wurde mit großer Beteiligung erfolgreich durchgeführt. Die Streikenden forderten wirksame Maßnahmen zum Schutz und zur Sicherheit der Seeleute auf den Schiffen. Während des Streiks wurden von PENEN Kundgebungen im Hafen durchgeführt, um die Bevölkerung zu informieren.

 

Diese neuen Verbrechen und weitere sind vorprogrammiert wegen den unzureichenden Schutzmaßnahmen für Seeleute und unzureichenden Kontrollen durch die zuständigen Behörden und Dienststellen des Ministeriums für Schifffahrt. Die Gewerkschaften fordern die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen, die Bereitstellung von ausreichend Zeit für eine spezielle Ausbildung und eine gründliche Einweisung der Seeleute in die Funktionsweise der Schiffe, damit nicht weitere Opfer auf dem Altar der Profitgier gebracht werden müssen.

 

Außerdem fordern die Streikenden, dass die Ursachen untersucht werden und die moralisch und physisch Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Für den 1. Oktober haben alle griechischen Gewerkschaften zu einem Generalstreik aufgerufen. Die zentrale Losung des Generalstreiks ist: Sofortige Rücknahme des Gesetzentwurfs der Regierung zur Einführung des 13-Stunden-Arbeitstages.