Solidarität mit Palästina ist kein Verbrechen!

Solidarität mit Palästina ist kein Verbrechen!

"Preisgabe von Betriebsgeheimnissen"?

Wie das Neue Deutschland berichtet, begründet die DHL die fristlose Kündigung von Christopher mit der angeblichen „Preisgabe von Betriebsgeheimnissen“. DHL bezieht sich dabei auf Christophers Rede, in der er davon sprcht, dass die Arbeiter beim Ausladen und Entpacken von Flugzeugfracht auch was drin ist. (3)

Von gp

Christopher arbeitet auf dem DHL-Hub auf dem Flughafen Leipzig/Halle. Anlass für seine Freistellung und dann fristlose Kündigung ist eine Rede, die er zu Beginn des „March to Airport“ am 23. August gegen die Waffenlieferungen von DHL an Israel gehalten hat. Die „AG Solidarität mit Christopher“ und das „Palästina Aktionsbündnis Leipzig“ (PAL) haben eine Initiative zur Gewinnung von Erstunterzeichnern (1) aus Betrieben und Gewerkschaften für einen Aufruf gestartet: „Kein Transport für Völkermord! Solidarität mit Palästina ist kein Verbrechen – Schluss mit der Repression gegen Christoph“. (2) Die Organisatoren der Solidarität berichten, dass sich inzwischen schon viele Kolleginnen und Kollegen aus Gremien, Gewerkschaftssekretäre, Betriebs- und Personalräte gemeldet haben. Offensichtlich gibt es auch Mitglieder des Landtags und des Bundestags, die die Kampagne unterstützen.

 

Ist es das Image, das DHL nicht verlieren will, oder will es seine Verstrickung in den Völkermord in Gaza verheimlichen, oder fürchtet DHL den Protest und Widerstand der Arbeiterinnen und Arbeiter!

 

Mit den Angriffen auf Christopher darf und wird DHL nicht durchkommen! Mit seinem Vorgehen erreicht DHL genau das Gegenteil. Durch eine bundesweite Solidarität werden die Waffengeschäfte nicht nur von DHL überall diskutiert, sondern vor allem auch, dass und wie sich die Beschäftigten in den Betrieben und Gewerkschaften der Umstellung auf Kriegswirtschaft und Ausrichtung auf „Kriegstüchtigkeit“ entgegenstellen.

 

Was angeblich ein „Betriebsgeheimnis“ ist, hat die Bundesanwaltschaft in einem Prozess gegen zwei der Spionage für China Angeklagte in Leipzig erst vor kurzem minutiös veröffentlicht und dargelegt. In einem Interview berichtet eine Palästina-Aktivistin aus Leipzig von dem Prozess: „Erstmals wurde durch die Ermittlungen und die Anklageschrift der Bundesanwaltschaft offiziell bestätigt, dass es vom LEJ4 aus Waffenlieferungen nach Israel gegeben hat. Darunter befinden sich nicht nur Rüstungsgüter der Bundeswehr, sondern auch Lieferungen von Unternehmen wie Rheinmetall. Konkret geht es um Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und Ausrüstung, die unter anderem an den israelischen Rüstungskonzern Israel Aerospace Industries geliefert wurden. Die Bundesanwaltschaft bestätigt in ihrer Anklageschrift, dass der Flughafen Leipzig/Halle ein ‚wichtiges Drehkreuz zur Verbringung von Militärgütern in die ganze Welt‘ sei. Wörtlich heißt es: ‚Neben der Bundeswehr nutzen ihn auch deutsche Rüstungsfirmen und NATO-Streitkräfte. Insbesondere nutzt die Luftwaffe der USA den Flughafen auf dem Weg nach Ramstein.‘“

 

Der Roten Fahne ist es bisher leider nicht gelungen, Belege für eine Anzeige gegen die Bundesanwaltschaft wegen der Preisgabe von Betriebsgeheimnissen von DHL zu finden! Es ist zu erwarten, dass weitere Recherchen wohl vergeblich sein werden!

 

Die Qualifizierung des Flughafens durch die Bundesanwaltschaft als „wichtiges Drehkreuz zur Verbringung von Militärgütern in die ganze Welt“ belegt, dass nicht nur DHL sondern auch die Bundesregierung Mitschuld am Völkermord in Gaza trägt. Noch mehr: Sie sind damit auch Teil an den weltweiten militärischen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden imperialistischen bzw. kapitalistischen Ländern. Und sie leisten auch einen Beitrag zur Aufrechterhaltung ultrareaktionärer, faschistoider und faschistischer Diktaturen.

 

Die Blockade von Waffenlieferungen nach Israel durch Arbeiterinnen und Arbeiter in verschiedensten Ländern ist ein ermutigendes Zeichen für die Herausbildung der internationalen Arbeitereinheit gegen Faschismus, Krieg und Umweltzerstörung.

 

Macht die Repression gegen Christopher bekannt, organisiert die Solidarität in den Betrieben und Gewerkschaften. Sofortige Rücknahme der Kündigung und Freistellung von Christopher! Solidarität mit Palästina ist kein Verbrechen! Kein Transport für Völkermord! 

 

(1) Wer den Aufruf als Erstunterzeichner unterschreiben will kann dies melden bei:  soli-Christopher@proton.me