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Batterieproblem bei Elektroautos – technisch eigentlich gelöst!

Danke für den Rote-Fahne-News-Artikel vom 9. September 2025 zur IAA in München. Zu Recht wird auf die Lithium-Batterieproblematik bei Elektroautos hingewiesen.

Von Dr. Günther Bittel

Hier der Artikel, auf den sich der Leserbrief bezieht: Deutsche Automonopole blasen zum Angriff - auf Konkurrenz, Belegschaften und Umwelt

 

Doch die wissenschaftlich-technologische Entwicklung ist hier schon weiter. So kann man auf der Webseite des Energiekonzerns EnBW lesen: „Der chinesische Hersteller JAC produziert bereits seit Dezember 2023 die ersten Elektroautos mit Natrium-Ionen-Akkus in Serie, die seit 2024 in China ausgeliefert werden. Die neue Technologie könnte einen Quantensprung für die Elektromobilität darstellen: Die Batterien sind günstiger, sicherer und weniger brennbar als Lithium-Ionen-Akkus.“

 

Der wesentliche Nachteil der Natrium-Ionen-Akkus ist, dass sie für die gleiche Ladung mehr Volumen brauchen, bzw. bei gleicher Größe im Vergleich mit dem Lithium-Ionen-Akku weniger Stromladung, also weniger Reichweite, hinbekommen. Ein weiterer Vorteil ist aber, dass sie auf viel mehr Ladezyklen kommen, einzelne Prototypen sind bereit auf über 10000 Zyklen gekommen. Natrium ist als „Kochsalz“ (Natriumchlorid) und Soda weltweit in Massen und einfach zu gewinnen – ohne Umweltschaden! Das Ganze ist eine Supernachricht auch für stationäre Energiespeicher (wichtig für die Netzstabilität bei 100% erneuerbarer Energie) und tragbare Elektronikgeräte sowie auch Gabelstapler, E-Bikes usw.

 

Der Hammer: JAC, also der Hersteller des ersten in Serie produzierten Natrium-Batterie Elektroautos, ist zu 50 Prozent im Besitz der Volkswagen Group. In Deutschland produziert das Start-up Litona, eine Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), das Kathodenmaterial Preußisch Weiß, das für die Natrium-Akkus gebraucht wird. Doch damit noch nicht genug. Auf der besagten EnBW-Webseite kann man auch noch lesen: „In dem Projekt „Vier-Volt-Natrium-Ionen-Batterie“ (4NiB) arbeitet das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) bereits mit drei Partnern an der Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien. Das ambitionierte Ziel ist nicht nur Lithium durch Natrium zu ersetzen, sondern darüber hinaus auch Bioabfälle in der Batteriezelle zu verwenden. Statt Kupferfolie und Graphit sollen alternative Kohlenstoffverbindungen zum Einsatz kommen. Diese können aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden.“

 

Machen wir uns keine Illusionen! Die Konzernbosse wissen das alles auch und setzen trotzdem dem Zwang zum Maximalprofit auf Kosten der Umwelt folgend auf die Retro-Technik Verbrennermotor und werden auch weiterhin umweltschädlich gewonnenes Lithium einsetzen in der Jagd nach großen Reichweiten und möglichst kleinen Akkus. Hier sende ich auch ein herzliches Glückauf ins Ruhrgebiet und Saarland, wo die RAG Grubenwasser ungefiltert in öffentliche Gewässer laufen lässt: Würde es nach heutigem Standard gefiltert, wäre nicht nur das PCB draussen und giftige Schwermetalle, sondern auch reichlich Lithium gewonnen. Der gesellschaftsverändernde Umweltkampf muss die internationalen Monopole und ihre desaströse Umweltzerstörung ins Visier nehmen, Arbeiter- und Umweltbewegung müssen international entschlossen den Kampf für ein Schutz- und Sofortprogramm führen und in diesem für den echten Sozialismus streiten.

 

Quellen: https://www.enbw.com/blog/elektromobilitaet/laden/natrium-ionen-akku-was-macht-die-technologie-so-interessant/