Pro und Contra

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"Wettermann" Sven Plöger - Rezension überspitzt?

Kürzlich erschien bei "Rote Fahne News" eine Rezension des Buchs "Zieht euch warm an! Es wird noch heißer" des bekannten Metereologen Sven Plöger. Wir dokumentieren einen Briefwechsel dazu:

Ein Leser schreibt dazu: " Ich lese sehr gerne die Bücher von Sven Plöger und schaue auch seine Filme an. Er ist für mich der einzige 'Wettermann' in Deutschland, der verständlich und anschaulich die Wetterlage, Entwicklungen und Auswirkungen aufzeigt. Dafür mein Dank ihm dafür. Er nennt nicht die tatsächliche Lage mit Namen und zeigt nicht die Ursache auf. Geschweige die Perspektive.

 

Aber seine Bücher würde ich ihm nicht um den Kopf schlagen. Ich schlage auch Kolleginnen und Kollegen nichts verbal um den Kopf, wenn diese nicht für den Sozialismus sind. 'Um den 'Kopf schlagen' ist sicherlich nicht der Weg im Kampf um die Denkweise. Auch wenn einige Menschen die Überzeugung für den Sozialismus nicht mitgehen. Es braucht aber auch Verbündete im Kampf um Reformen. Wie wäre es damit, Sven Plöger einmal anzuschreiben bzw. Kontakt aufzunehmen, um ihn einzuladen zu einem kritischen wissenschaftlichen Dialog."

 

Der Autor der Rezension antwortet: "Danke für deine kritische Bemerkungen! Du störst dich an der Formulierung: 'Gleichzeitig gehört ihm das Buch um die Ohren geschlagen, denn in einer unglaublichen Naivität und Weltfremdheit hält er eisern daran fest, dass die weitgehenden und hoch dringenden Maßnahmen verwirklicht werden könnten, ohne grundlegende gesellschaftliche Veränderung.' Ich halte diese Formulierung im Rahmen einer engagierten und polemischen Beurteilung des Buchs von Sven Plöger für durchaus angemessen. Zumal ich das ganze Buch durchaus positiv beurteilt habe. Dass die Formulierung nicht wörtlich gemeint ist und sicher auch von niemandem so verstanden wird – davon kann man wohl ausgehen.


Es geht nicht darum, dass Sven Plöger nicht für den Sozialismus ist. Sondern es geht um den wirklich sehr krassen Widerspruch: Das ganze Buch ist ein Aufschrei gegen die globale Klimakatastrophe (auch wenn er diesen Begriff nicht benutzt). Er deckt die Machenschaften von EU, Regierungen und Konzernen auf. Er berichtet, dass Konzerne seit 40 Jahren wissen, wie klimaschädlich ihre Produktion ist, aber munter das Gegenteil behaupten. Er erwähnt die Gewinninteressen und die 'Geschäftsmodelle', die wirkungsvolle Maßnahmen verhindern. Aber glaubst du, er stellt überhaupt nur einmal die Frage, ob die gesellschaftlichen Verhältnisse was damit zu tun haben? Ob die Konzerne auf die Regierungen Einfluss nehmen? Wie es eigentlich sein kann, dass seit Jahrzehnten die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Rettung der Menschheit in den Wind geschlagen werden?


Man muss doch von einem so engagierten Umweltautor verlangen, dass er diesen Fragen mit demselben Biss und bis auf den Grund nachgeht, wie der Frage, ob Gaskraftwerke eine Brückentechnologie sind. Ich denke, mögliche Bündnispartner für den Umweltkampf muss man nicht mit Samthandschuhen anfassen. Sven Plöger kann aber doch mit seinem großen Wissen und seinem heißen Engagement auch nur ein Mitstreiter im Umweltkampf sein, wenn er sich diesen Fragen stellt. Nur mit Ratschlägen für umweltgerechtes Verhalten in den eigenen vier Wänden kommen wir nicht weiter."

 

Hier der Text der Rezension "Kenntnisreich - mutig - aber Schlussfolgerungen krass verharmlosend"