Argument
Spalte und herrsche!
„Spalte und herrsche!“ – nach dem Motto wird ständig eine neue Sau durchs Dorf getrieben.
Deutsche gegen Ausländer, Arbeitende gegen die Bürgergeldempfänger, … Immer von dem Grundgedanken geprägt: Man ist benachteiligt und muss sauer auf andere sein. Eine Steilvorlage für die AfD.
Jetzt sind es angeblich die Rentner, die auf Kosten der jungen Generation leben.
Erst kam der Vorschlag, dass die „Boomer“ solidarisch mit denjenigen sein sollen, die zu wenig Rente haben. Jeder, der über 1000 Euro Rente hat, solle davon 10 Prozent abgeben. Mit 1000 Euro soll ich also 100 Euro abgeben?¹ Mal abgesehen davon, dass ein Rentner mit 900 Euro netto schon Anspruch auf Grundsicherung hat – also wieder Geld vom Staat bekommt – will ich mal sehen, wie die Abgeordneten, die das fordern, von 900 Euro im Monat leben würden?!
Als nächstes kam der Vorschlag, dass die Rentner solidarisch mit der Jugend sein und nach Eintritt in die Rente ein soziales Jahr absolvieren sollen.² Toll, dann kann die Erzieherin, froh jetzt endlich in Rente zu sein, für umsonst den Job ein Jahr weitermachen – sie bekommt ja schließlich Rente! Das ist eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf unsere Kosten! Wenn ich mir vorstelle, eine Frau, die heute in Rente geht, muss bis knapp 67 arbeiten. Als sie anfing zu arbeiten, war der Renteneintritt von Frauen bei 60 Jahren. Das sind also sieben Jahre mehr!
Die steigende Anzahl von Rentnerinnen und Rentnern im Vergleich zu den Arbeitenden ist es nicht, die uns „überfordert“. Das wird durch die Steigerung der Produktivität in den letzten Jahrzehnten mehr als wett gemacht.
Was uns überfordert sind die immer dreisteren Forderungen der Monopole, alle Ausgaben unter der Maßgabe, „kriegstauglich“ zu werden“, zu konzentrieren.
Merz fordert, „Wir können uns dieses System, … einfach nicht mehr leisten!“³ (Ausnahmsweise) recht hat er! Und dafür müssen Jung und Alt zusammen kämpfen. (Oder hat Merz das etwa anders gemeint?)