Vuelta

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Solidarität mit Palästina macht auch vor Spitzensport nicht Halt

Schon bei der Tour de France, dem Sportereignis mit der größten Zuschauerzahl der Welt, gab es immer wieder Solidaritätsbekundungen mit dem palästinensischen Volk.

Korrespondenz aus Sindelfingen

Bei der gerade zu Ende gegangenen „Vuelta“, der Spanienrundfahrt, spitzte sich die Situation zu. Bei der Etappe am 3. September, die im baskischen Bilbao enden sollte, waren nach Presseangaben 3000 Demonstranten mit Fahnen für die Freiheit für Palästina im Zielbereich. Daraufhin wurde die Etappe um 3 km verkürzt und kein Etappensieger erklärt.


Diese Entwicklung liegt nicht zuletzt darin, dass immer mehr neuimperialistische Länder Geld in Radsport-Profi-Teams investieren. Neben der Mannschaft UAE Emirates, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten gesponsert wird, hat seit einiger Zeit auch Israel die Mannschaft „Israel Premiertec“ im Rennen, um von seiner Politik des Völkermords gegen Palästina abzulenken.


Gegen diese richten sich vor allem die Solidaritätsbekundungen für das palästinensische Volk.

 

Natürlich erfolgen prompt die üblichen Reaktionen der bürgerlichen Presse nach dem Motto: „Natürlich hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung, aber eine Sportveranstaltung stören geht gar nicht“, das heißt, du darfst zwar sagen, was du willst, aber hören soll dich keiner.


In der Liveübertragung bei Eurosport wurde von den Reportern das israelische Team nur als „Team Premiertec“ bezeichnet – man will wohl alles verharmlosen.


Völlig verwirrt reagierten sie, als der Etappen-Zweite, der Brite Tom Pidcock, im Gegensatz zu den anderen Fahrern nicht nach dem vorzeitigen Ende in den Mannschaftsbus stieg, sondern weiter bis ins ursprüngliche Ziel fuhr, um sich zwischen den Demonstranten der Presse zu zeigen. Die Reporter meinten, dass er sich entweder verfahren hätte oder als Profi unbedingt die Zieldurchfahrt machen wollte. Dass das eine Geste der Solidarität sein könnte, war nicht in der Vorstellungskraft der Reporter.