Frankreich
Premiere: ICOR-Stand auf der Fête de l'Humanité bei Paris
Vier Mitgliedsorganisation der revolutionären Weltorganisation ICOR nahmen am diesjährigen Pressefest der revisionistischen Zeitung Humanité mit einem Stand im Dorf der Bücher teil.
Aus den Niederlanden kam "Rode Morgen", aus Deutschland eine MLPD-Delegation, aus der Türkei nahm die MLKP teil und sozusagen als Gastgeber die französische ICOR-Organisation Union Prolétarienne Marxiste-Léniniste. Mit dem ICOR-Banner "Gegen den Faschismus, den Krieg und die Umweltzerstörung - Revolution und Sozialismus".
Deutlich mehr Menschen als sonst strömten zum 90-jährigen Jubiläum. Besonders die Regierungskrise bewegt Jung und Alt: alte Strukturen und Bindungen kommen durcheinander, werden aufgelöst. In der Kritik am Kapitalismus sind wir uns weitgehend einig. Auch darüber, dass wir für eine andere Perspektive streiten wollen. Aber wie?
Von der revisionistischen Führung wird eine demokratische linke Bewegung propagiert. Der Kommunismus, Hammer und Sichel, sind omnipräsent. Sie führen ihn im Munde, aber propagieren die illusion eines friedlichen Übergang. Drei Tage in Frieden, ohne Gewalt, wir sind hier eine kommunistische Insel, meinte der Chefredakteur zur Eröffnung. So schön es hier ist: Die kapitalistische Welt bleibt nicht stehen. Die Begriffe Faschismus, Kriege und Umweltzerstörung nimmt er dementsprechend gar nicht in den Mund.
Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen herrscht dagegen eine große Offenheit, es sind hier viele engagierte arbeitende Menschen. Solidarität und der gemeinsame Wunsch nach einer Perspektive ohne Ausbeutung und Unterdrückung wird groß geschrieben. Viele Gruppen denken nicht so wie die Führung. Fordern auch von der Gewerkschaft cgt, dass sie endlich zu richtigen Streiks aufruft statt zu reformistischen Nadelstichen.
Am Samstag führte die ICOR eine Veranstaltung zur Strategie im Umweltkampf durch. Elvira Dürr von der MLPD stellte das Buch "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen - Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?'" vor. 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen. Die Umweltfrage bewegt auch hier viele Menschen. Auch Jugendliche von young struggle nahmen teil, wir waren uns schnell einig, dass wir, um die Umwelt zu retten, den Kapitalismus überwinden müssen.
Eine Frau stellte die Frage: Wie können wir den Menschen in den armen Ländern den Umweltschutz nahe bringen? Wir antworteten: Auch dort gibt es viele lokale Auseindersetzungen über Umweltfragen zum Beispiel gegen die Abholzung des Regenwaldes für Palmölplantagen. Der Imperialismus wütet in seiner Profitgier besonders in den armen Ländern, die ja oft besonders reich an Rohstoffen sind. Es ist wichtig, dass Arbeiter- und Umweltbewegung zusammenkommen und stärker werden. Wir beteiligten uns auch an einer kleinen Demonstration für Palästina und sammelten 66 € für den Wiederaufbau des Gesundheitswesens im Gaza.
Teils sind ICOR, UPML, die MLPD oder Stefan Engel bekannt. Doch viele entdecken hier die ICOR zum ersten Mal. Sie haben viele Fragen. Wir erklären: In der ICOR haben Prinzipien der Zusammenarbeit, arbeiten zusammen, wo wir uns einig sind und diskutieren die offenen Fragen.
Ein wichtiges Anliegen ist es, den Parteiaufbau in Frankreich zu stärken. Es wurden einige neue Kontakte geknüpft, Bücher ver- und gekauft und Meinungen ausgetauscht. Auch von den Blockaden kamen Freunde aus St. Denis, sie wollen am Montag bei der Versammlung auch über die ICOR sprechen. Auch für die ICOR konnten wir neue Interessenten gewinnen, z. B. aus Belgien, und eine Gruppe junger Leute aus Irland.