Lufthansa blockiert Verhandlungen

Lufthansa blockiert Verhandlungen

Piloten-Vereinigung Cockpit (VC) hat Urabstimmung eingeleitet

Die Vereinigung Cockpit (VC) fordert in den Tarifverhandlungen für die Piloten der Lufthansa höhere Betriebsrenten. Kaum eine Meldung in den bürgerlichen Medien dazu, ohne Stimmungsmache gegen die Kolleginnen und Kollegen, wie: „Spitzenverdiener wollen streiken“ (N-TV) oder „Piloten ohne Maß“ (FAZ).

Von wb

Der VC fordert konkret eine Erhöhung der Zulage der Lufthansa für die Betriebsrenten der Piloten von derzeit rund 820 Euro im Monat auf etwa 1800 Euro. Dazu muss man wissen: „Früher hatten die rund 4800 Lufthansa-Piloten eine klassische Betriebsrente mit garantierten Zahlungen. Das vor acht Jahren eingeführte kapitalmarktfinanzierte Modell verfehlt das frühere Rentenniveau deutlich“ – so die Pilotengewerkschaft.


Dass jetzt die Zeichen auf Arbeitskampf stehen, begründet der VC-Präsident Andreas Pinheiro damit: „Lufthansa hatte sieben Verhandlungsrunden Zeit, ein ernsthaftes Angebot vorzulegen.“ Jetzt beklagt sich der Vorstand, dass „wir den Verhandlungstisch verlassen“ würden. Und wie üblich verweist der Vorstand auf die „schlechte wirtschaftliche Lage bei der Kerngesellschaft“.


Dabei hat die Lufthansa Group im zweiten Quartal ihren bereinigten Betriebsgewinn um 27 Prozent auf 871 Millionen Euro gesteigert. Sicherlich gehören die Lufthansa-Piloten zu den Besserverdienenden. Allerdings ist die Arbeit auch sehr anstrengend, was die Schicht- und Nachtarbeit oder den Jetlag bei Fernflügen angeht. Eine VC-Umfrage ergab, dass Piloten regelmäßig während des Flugs kurz schlafen. Keine beruhigende Nachricht für Flugreisende.


Die bereits angesprochene Stimmungsmache richtet sich aber gegen alle Gewerkschafter und Arbeitskämpfe. Ein Streik der Pilotengewerkschaft wäre aber auch eine Ermutigung anderer Berufsgruppen der Lufthansa, die erheblich weniger verdienen. So verdient eine Cockpit-Crew bis zu 50 Prozent weniger als beim Mutterkonzern, der aus Profitgründen immer mehr seines Fluggeschäftes in seine Billig-Töchter verlagert.
Die Urabstimmung läuft bis Ende des Monats. Danach sind Streiks möglich. Viel Erfolg!