Leipzig
Hausdurchsuchung wegen Palästina-Solidarität
Am 10. September durchsuchte die Polizei die Wohnung einer palästinensischen Aktivistin der Leipziger Palästinagruppe Handala.
Anlass der Durchsuchung war eine Veröffentlichung auf Instagram im Januar dieses Jahres. Dabei seien Straftaten gebilligt worden.
Acht Monate später dringt die Polizei in die Wohnung der schwangeren Frau und ihrer Familie ein. Gnädig wird ihr gestattet, sich anzukleiden. Das geschieht am gleichen Tag, an dem die israelische Regierung versucht, völkerrechtswidrig in Katar die Verhandlungskommission der Hamas zu ermorden. Rote Fahne News berichtete. Ob dem Staatsaapparat die zeitliche Parallele bewusst war oder nicht, sie ist nicht die einzige.
Die Demonstration im Januar fand anlässlich des damals kurzzeitig geschlossenen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas statt. Acht Monate später versucht das israelische faschistische Regime die Parlamentäre (und andere zufällig Anwesende) mit Luftschlägen zu töten. Auch im Januar starben Menschen. Nicht aufgrund des Redebeitrags der Gruppe Handala. Am Tag der Demonstration wurde das Haus von Verwandten einer Aktivistin von Handala in Gaza bombardiert. Es starben ihre Tante, eine Cousine, ein Cousin und weitere Familienmitglieder, darunter fünf Kinder.
Heute sagt die in der 34. Woche schwangere Sandra, deren Wohnung nun durchsucht wurde: "Glaubt die Staatsanwaltschaft, dass wir Angst vor ihr haben? Wir haben Angst in die Gesichter der Menschen in Gaza zu sehen, die ihre toten Kinder vom Boden auflesen. Wir werden unsere Schuld noch begleichen. Wir werden weiter kämpfen gegen die Lieferung von militärischeren Gütern von unserem Flughafen in Leipzig! Wir werden weiter für ein Ende der genozidalen Apartheid und für die Freiheit Palästinas kämpfen!"