Tarifrunde

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Faulen Tarifabschluss für 650.000 Leiharbeiter ablehnen!

Der DGB hat sich mit dem Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) auf einen neuen Tarifvertrag für Leiharbeiter geeinigt. Er gilt für rund 650.000 Kolleginnen und Kollegen, deren Kapitalisten Mitglied im GVP sind oder den Tarifvertrag anwenden.

Von wb

Der neue Tarifvertrag sieht eine dreistufige Erhöhung der Tarifentgelte vor: 2,99 Prozent zum 1.1.2026, weitere 2,5 zum 1.9. und 3,5 Prozent zum 1.4.2027. Zudem soll ein Mindestlohntarifvertrag abgeschlossen werden, der Lohnuntergrenzen festlegt. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.
„Der DGB sprach von harten Verhandlungen angesichts der wirtschaftlichen Lage. 'Trotzdem sind uns mit diesem Ergebnis für die kommenden zwei Jahre deutliche Reallohnsteigerungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche gelungen.'"1 Das werden die meisten betroffenen Leiharbeiter sicherlich anders sehen. Denn neun Prozent mehr Lohn für 24 Monate reichen nicht einmal aus, um die deutlich höhere reale Inflation für einen Arbeiterhaushalt zu decken.
Mehr wäre drin gewesen – aber das geht nicht allein auf dem Verhandlungswege! Dazu muss die gewerkschaftliche Kampfkraft voll eingesetzt werden. Und das ist auch die Erwartung, warum sich immer mehr Leiharbeitskollegen in der IG Metall oder anderen Gewerkschaften organisieren. Die notwendige Kritik am faulen Kompromiss der Verhandlungsführung des DGB sollte mit der Beratung unter den Arbeitern verbunden werden, wie sie selbst initiativ werden können, damit die Gewerkschaften zu Kampforganisation werden.