Protest gegen faschistische Wahlkampftour

Protest gegen faschistische Wahlkampftour

Essen-Kray: Rücktritt des Polizeipräsidenten gefordert

Wie berichtet, kandidierten die Faschisten der Partei „Die Heimat" zum Ruhrparlament. Sie machten dazu am 12. September eine Wahlkampf-Tour durch die Städte Dortmund, Bochum und Essen.

Korrespondenz

In den verschiedenen Städten gab es gegen die ca. 50 Faschisten Proteste. An diesem Abend machte „Die Heimat" wieder einen ihrer „Offenen Abende" in ihrer Landeszentrale in Essen-Kray. Diese „Offenen Abende" sind Netzwerktreffen der Faschisten mit Gruppen wie „Jung & Stark" oder „Heimatliebe", die sich ganz offen in der Tradition der Hitler-Jugend sehen.

 

Dagegen hat sich breiter Protest formiert, im Stadtteil und darüber hinaus. Am 12. September waren es ca. 400 Gegendemonstranten. Auch aus anderen Städten reisten Antifaschisten an. Bei der Kundgebung der Anwohnerinitiave in Kray beteiligten sich ca. 50 Demonstranten und Demonstrantinnen. Hier wurde mit einem offenen Mikrofon neue Argumente entwickelt und jedem eine Stimme gegeben, der sich gegen die Faschisten einsetzen will. Auch die sozialistische Perspektive hatte ihren festen Platz. Bei der Kundgebung von „Essen stellt sich quer" sprach unter anderem eine Politikerin der Linkspartei, die am 8. August auf der Rückfahrt von den Protesten von Faschisten angegriffen wurde. Diesmal nahm auch die SPD mit ihrer OB-Kandidatin Julia Klewin teil.

 

Gabi Fechtner von der MLPD ist von Anfang an aktiv dabei. Im Anschluss fand eine kämpferische Demo, vor allem von Jugendlichen, durch den Stadtteil statt. Beim nächsten Mal sollte dabei auch mit kurzen Reden die Bevölkerung über das Anliegen aufgeklärt werden, anstatt nur fortlaufend Parolen zu rufen, was zu nächtlicher Stunde auch abschreckend wirken kann.

 

Ein erster Erfolg war, dass die Faschisten als Ergebnis des Widerstands nicht mehr direkt von ihrer Zentrale aus die Demo durchführen konnten. Sie wurden mit eingerollten Fahnen und geduckten Köpfen von der Polizei zu einer anderen Stelle und wieder zurück eskortiert. Diese Vorgänge sind ein Skandal! Anwohner hatten das in einem ausführlichen Brief an die Stadtspitze und Polizeiführung geschildert und gefordert, dass sie dagegen vorgehen. OB Kufen (CDU) hat wie gewohnt sehr allgemein darauf geantwortet, dass man sich bemühe usw. Der Polizeipräsident A. Stüve hielt nicht mal eine Antwort für nötig.

 

Es wurde besprochen, das erneut einzufordern und seinen Rücktritt zu fordern. Der nächste Protesttag ist der 10. Oktober – kommt alle und bringt eure Freunde mit!

 

Flugblatt der MLPD Essen-Mülheim zum Protest am 12. September - Schließung der „Heimat“- Zentrale in Essen-Kray! Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda!