Weltkriegsvorbereitung
„Eastern Sentry“ und „Sapad 2025“
Nach den Vorkommnissen im polnischen Luftraum – gleich, wer dessen Urheber nun waren und sind – hat die NATO ihre Kräfte zur Luftraumsicherung dort verstärkt, was vor allen Dingen bedeutet, dass weitere Kampfflugzeuge abgestellt wurden. Die Eskalationsspirale hat sich merklich weiter gedreht.
Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa (Saceur), Alexus Grynkewich, und Generalsekretär Mark Rutte hatten am Freitag auf einer Pressekonferenz die Operation mit dem Namen "Eastern Sentry" (deutsch etwa: Wächter des Ostens) ausgerufen, mit der die Luftraumverteidigung der NATO im Osten gestärkt werden soll. Polen schloss vorübergehend seine Grenze zu Belarus. Litauen, das sowohl an Belarus als auch an Kaliningrad grenzt, versetzte seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft.
Bei der aktuell auslaufenden Großübung der Streitkräfte des Unionsstaats (bestehend aus der Russischen Föderation und Belarus), „Sapad 2025“, waren US-Militärbeobachter als hofierte Gäste zugegen. Die US-Amerikaner waren allerdings nicht die Einzigen: Vertreter aus 23 Ländern verfolgten das Manöver. Darunter waren auch die NATO-Mitglieder Türkei und Ungarn, aber auch neuimperialistische Länder wie China, Indien und Indonesien. Eingeladen waren übrigens auch deutsche Beobachter, was die Bundesregierung aber entschieden ablehnte. Parallel führt die Bundeswehr mit NATO-Verbündeten eigene Übungen vergleichbarer Größe unter dem Namen „Grand Eagle“ ("groß[artig]er Adler") in Litauen durch.
Währenddessen wurde in den europäischen bürgerlichen Medien spekulativ verbreitet, Russland könne ja ein solches Manöver nun nutzen, um den Truppenaufmarsch gegen den Westen zu kaschieren. Das war schon wegen der auch nach Schätzung westlicher Militärexperten maximal 40 000 beteiligten Soldaten (beider beteiligter Armeen zusammen genommen), einer ziemlich kleinen Truppenkonzentration, mehr als nur unwahrscheinlich; es war ein absurdes Szenario, so absurd, dass die Kommentatoren es nur andeuteten, um Ängste zu schüren, aber selten ausführten. Dennoch muss man das Manöver ernst nehmen, beinhaltet es doch seit einem Jahr auch hypothetische Atomwaffen-Einsätze. Dass es ein Teil der Weltkriegsvorbereitungen durch die russischen Neuimperialisten darstellt, ist und war ebenso sicher, wie dass es nicht der Auftakt für einen russischen Angriff auf die EU sein würde.
Dass unter anderem deutsche Kampfflugzeuge des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" schon in Polen eingesetzt werden, zeigt allerdings, wie weit wir sind und wie schnell es gehen kann. Das sollten sich auch potenzielle Rekruten der Bundeswehr überlegen - ihre Leben sind schon vor Ausbruch eines großen Krieges nicht sicher.