Beeindruckende Kundgebung
Schluss mit der Giftmüllverbrennung im Leverkusener Wohngebiet!
Am 6. September veranstaltete die Umweltgewerkschaft Köln/Leverkusen eine berührende, eine eindrucksvolle und kämpferische Gedenk- und Protestkundgebung.
Im Herzen der Stadt vor dem Rathaus begann die Band Gehörwäsche mit einer einfühlsamen Musik. Ein Vertreter der Umweltgewerkschaft gedachte in einer mitreißenden Rede der sieben verbrannten Kollegen der Giftmüllverbrennungsanlage von Currenta, ehemals Bayer: Vor vier Jahren starben sie einen schrecklichen Tod; über 30 weitere Kollegen, fast die gesamt Besatzung der Verbrennungsanlage, wurde teilweise schwer verletzt; tausende Menschen bis hin nach Dortmund waren der folgenden giftigen Rauchgaswolke ausgesetzt.
Erst einer, dann ein zweiter und schließlich ein dritter von zehn Giftmüll-Tanks waren explodiert. Warum? Der Redner führte aus: Allein um die Profite nicht zu schmälern, hatte Currenta nicht brennbaren Giftmüll mit brennbarem in den Tanks so lange gemischt, bis sie ohne Hinzufügen von Heizöl brennbar waren. Eine dieser Mischungen erhitzte sich selbst bis zu dieser brutalen Explosion.
Die Medien schwiegen den vierten Jahrestag tot, die Staatsanwaltschaft ermittelt seit vier Jahren ohne Ergebnis. Nach einer Schweigeminute sammelten die Teilnehmer Rosen ein, und danach begann die Protestveranstaltung mit offenem Mikrofon. Ständig waren 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei der Kundgebung, hunderte kamen vorbei, und hunderte saßen in den ringsum angrenzenden Straßencafes und hörten zu.
Da waren zum einen zehn Rotfüchse, die ihr Umweltkämpferlied vortrugen, was viele beeindruckte: Schon die Kinder verstehen sich als Kämpfer! Von den Älteren gab es von Religion bis Revolution sehr authentische, persönliche bekennende Beiträge: Schluss mit Giftmüllverbrennung, und: Wir müssen uns organisieren! Nach dem Ende der Kundgebung ging eine Delegation der Umweltgewerkschaft zu der nur 1500 Meter entfernten Verbrennungsanlage und legte dort die gesammelten Rosen nieder, wo vor dem Tor Angehörige der Verbrannten eine kleine Gedenkstätte errichtet hatten.
Für diese toten Kollegen gibt es kein Vergeben und kein Vergessen!