Frankfurter Allgemeine

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"Usurpierter Protest" in Nepal am Werk

In der Folge eines Verbots für den Zugang zu 26 sozialen Medienplattformen am 4. September kam es in Nepal zu Jugendprotesten. Sie wurden von faschistischen, monarchistischen Kräften für ein brutales Pogrom gegen linke und revolutionäre Organisationen missbraucht. Die Jugendbewegung "Nepals Gen Z" hat sich davon distanziert. In der "Frankfurter Allgemeinen" wird darauf hingewiesen, dass die Jugendproteste sich nicht nur gegen das Verbot sozialer Medien richteten. In dem Artikel heißt es:

Vielmehr breche sich hier die tiefe Frustration und Verzweiflung einer jungen Generation Bahn. Tatsächlich hat sich fast zwanzig Jahre nach dem zehnjährigen Bürgerkrieg nicht viel für die junge Generation geändert: ...

 

Die verkrusteten Strukturen im Beamtenapparat festigen ein System, das auf Nepotismus, Korruption, dem Missbrauch der Steuergelder und dem guten Willen eben auch dieser jungen Menschen beruht. Während das öffentliche Leben sowie Infrastrukturen für Gesundheit, Ausbildung und Arbeit brachliegen, während täglich rund 2.000 junge Nepalis das Land verlassen, um unter teilweise katastrophalen Umständen für das Wohl ihrer Familien in den Golfstaaten, Indien oder Malaysia für wenig Geld zu arbeiten, studieren die Kinder der privilegierten Beamten an privaten Universitäten in Indien, Europa oder den Vereinigten Staaten. ...

 

Die Ausschreitungen sind jedoch inzwischen nicht mehr allein in der Hand dieser Generation. Nach den anfänglichen friedlichen Demonstrationen haben am zweiten Tag radikale politische Akteure, sogenannte Infiltratoren, die Oberhand gewonnen. Einige Beobachter vermuten, dass dahinter die Royalisten stecken, die die Monarchie zurückholen wollen. Die Stimme der Generation Z, die sich mittlerweile von den Gewaltexzessen distanziert hat, droht in dieser Wut, die bis zu bloßer Zerstörungswut reicht, unterzugehen. (....) Einige, nicht zuletzt hinduistische Fanatiker, bringen sich schon in Position...