Israel/Hafen von Tunis
Hauptboot der Sumud Flotilla von Drohne bombardiert
Die Redaktion bringt Auszüge aus einer Pressemitteilung, die berichtet, dass das Hauptboot der Sumud Flotilla, die auf dem Weg nach Gaza ist, von einer Drohne bombardiert wurde:
Der gezielte Angriff auf ein Boot ist eine direkte Einschüchterung, die – neben Drohungen der israelischen Politik – direkt einschüchtern und Macht demonstrieren soll. Während von Angriffen auf Boote erst nach Eintreffen in internationalen Gewässern ausgegangen wurde, wurde jetzt einer direkt vor dem Hafen von Tunis durchgeführt.
Bei einer Pressekonferenz erklärte ein Crew-Mitglied gestern Mittag: „Wir standen zu zweit da, während eine Drohne genau drei oder vier Meter über unseren Köpfen schwebte. Dann sahen wir, wie sich die Drohne auf den vorderen Teil des Decks zubewegte. Sie blieb einige Sekunden lang über einem Stapel Rettungswesten stehen und warf dann eine Bombe ab. Die Bombe explodierte und es gab eine große Stichflamme. Sofort brach an Bord ein Feuer aus. Glücklicherweise konnten wir das Feuer erfolgreich bekämpfen und alle blieben unverletzt. Das war ein schändlicher Angriff.“
Zu dem Zeitpunkt befanden sich auf dem Schiff sechs Mitglieder der Flotilla-Mission, die bereits bei der Madleen-Mission im Juni auf dem Weg nach Gaza waren. Wer diesen Angriff durchgeführt hat, wurde noch nicht bestätigt.
Dennoch ist klar, dass er das Ziel hatte, die Mitglieder der Flotilla-Mission und alle solidarischen Mitstreiter:innen zu verschrecken und einzuschüchtern. Bei dem Angriff wäre die Tötung der Aktivist:innen genauso möglich gewesen.
Wie Thiago Avila, der ebenfalls den Angriff miterlebte, später erklärte, handelt es sich in Anbetracht der Geschichte der Flotilla nicht um den ersten Angriff.
Gestern fand am Hafen von Tunis der 38. Angriff auf ein Schiff in der Geschichte der Flotilla-Bewegung statt. Seit 2008 machen sich Schiffe mit Hilfsgütern auf den Weg nach Gaza, um die seit 2007 andauernde Blockade zu durchbrechen. Im Jahr 2010 machten sich sechs Boote mit türkischen und kurdischen Crewmitgliedern auf den Weg nach Gaza. Zehn von ihnen wurden von der israelischen Armee ermordet, 30 verletzt.
Die UN-Sonderberichterstatterin für Palästina, Francesca Albanese, sprach kurz nach der Attacke vor Ort davon, dass hierbei die Souveränität des Staates Tunesien angegriffen wurde und Konsequenzen darauf folgen müssen. Der Angriff verstößt gegen internationales Recht und kann nicht durch den Fall der Selbstverteidigung erklärt werden.
Der Angriff verstößt nicht nur gegen internationales Recht, er muss als eine Sabotage der Mission gewertet werden. Wir werden auch nach diesem Versuch, die Mission aufzuhalten, in See stechen und die Blockade Gazas brechen!