Essen-Kray
Faschisten laden mit Hitlers „Lichtgestalt“ ein - Antifaschisten protestieren
Zu den monatlichen sogenannten „offenen Abenden“ in der faschistischen Landeszentrale in der Marienstr. 66 a, Essen-Kray, wird seitens der Partei „Die Heimat“ und der „Jungen Nationalisten“ (Heimat/JN) mit dem Bild von Albert Leo Schlageter eingeladen.
Schlageter ist ein Faschist, der am 7. April 1923 in Essen verhaftet und am 9. Mai 1923 zum Tod verurteilt und anschließend hingerichtet wurde. Er war Gründungsmitglied der NSDAP und wurde von Hitler nach seiner Hinrichtung zur Märtyrerfigur erhoben. Die faschistische Propaganda befeuerte einen „Schlageter-Kult“ und bezeichnete ihn als den „ersten Soldaten des Dritten Reiches“. Fast 100 Denkmäler wurden während des Hitler-Faschismus errichtet.
An zentraler Stelle war er in faschistischen Freikorps tätig, so im Rahmen des faschistischen Kapp-Putsches 1920, der durch die Rote Ruhrarmee niedergeschlagen wurde. Er war Mitglied der Marine-Brigade Löwenfeld und wütete mit diesem Freikorps vor allem in Bottrop.
Seine aktuelle Instrumentalisierung durch Heimat/JN und „Jung und Stark“ (JuS) ist Ausdruck einer Verherrlichung eines Schlächters der revolutionären und Arbeiterbewegung im Ruhrgebiet und stellt eine offen faschistische Propaganda dar.
Es ist nicht zu akzeptieren, dass seitens des Polizeipräsidiums Essen und des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen eine derartig offene Propagierung des Faschismus zugelassen wird, die sich in die weiteren faschistischen und gegen Gesetz und Verfassung verstoßenden Provokationen und Gewalttaten von Heimat/JN/JuS einreiht.