Montagsdemo Gelsenkirchen

Montagsdemo Gelsenkirchen

„Eine für Gelsenkirchen einzigartige Demo für Gaza und Palästina"

„Eine einzigartige Demo für Gaza und Palästina." Mit diesen Worten von Moderatorin Monika Gärtner-Engel lässt sich die Kundgebung und Demonstration „Solidarität mit Gaza – Stoppt den Völkermord – Gaza soll leben!" gut zusammenfassen, die am Abend des 8. September zuerst auf dem Margarethe-Zingler-Platz stattfand und anschließend durch Teile der Innenstadt zog.

Pressemitteilung
„Eine für Gelsenkirchen einzigartige Demo für Gaza und Palästina"
Hisham Kassem, Mahmoud Atiq, Monika Gärtner-Engel und Peter Reichmann auf dem Kundgebungs-LKW (foto: Montagsdemo Gelsenkirchen)

Die Veranstaltung wuchs im Laufe der Demonstration auf bis zu 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Viele Menschen arabischer Herkunft, viele Palästinenserinnen und Palästinenser und weitere Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener waren gekommen, um rund um den ausdruckstark dekorierten Kundgebungs-LKW gegen den Völkermord des israelischen Netanjahu-Regimes an den Menschen in Gaza zu protestieren.

 

Nach der Hymne für die Freiheit Palästinas sprach Stefan Engel für die MLPD. Er kritisierte vehement die deutsche Bundesregierung und ihre Unterstützung für die israelische Regierung. Er betonte, Staatsräson in Deutschland müsse sein, dass nie wieder Völkermord von deutschem Boden ausgehen darf, nicht die Unterstützung Israels um jeden Preis. Er stellte die klare Solidarität dieser Kundgebung und der MLPD mit den Menschen in Gaza und dem palästinensischen Kampf für Befreiung und Demokratie heraus. Er kritisierte, dass sich diese Kundgebung von der Polizei anhören muss, dass sie sich an Gesetze halten müsse, während die israelische Regierung sich an kein einziges Gesetz mehr hält.

 

Monika Gärtner-Engel, die zusammen mit Mahmoud Atiq, Kandidat des überparteilichen Kommunalwahlbündnisses AUF Gelsenkirchen zur Kommunalwahl in NRW und selber Palästinenser, durch die Kundgebung und Demonstration führte, erklärte, dass schon 210.000 Euro für den Aufbau des Al-Awda-Krankenhauses in Gaza gesammelt worden sind. 99 Brigadisten, die diesen Aufbau nach Ende des Krieges leisten werden, haben sich dazu bereit erklärt. Mahmoud Atiq erzählte von den furchtbaren Zuständen im Gazastreifen und forderte die Teilnehmer der Demonstration zur Solidarität auf.

 

Roland Meister, Rechtsanwalt, profunder Kenner der Geschichte Palästinas und Spitzenkandidat des Wahlbündnisses AUF-Ruhr für das Ruhrparlament, berichtete unter anderem über die Repression, die die Palästinasolidarität aktuell in Berlin erleben muss, und erklärte den von dieser Repression Betroffenen seine Solidarität. Dr. Abdulmoaid Al-Jaanabi aus Gelsenkirchen, der mit seiner Liste „Hand in Hand für Integration und Toleranz" für den Gelsenkirchener Integrationsrat kandidiert, sprach sich für Frieden und menschlichen Zusammenhalt aus – in Palästina, aber auch in Gelsenkirchen. Dafür bekam er viel Beifall.

 

Ebenso sprach Hisham Kassem, er war 30 Jahre lang Abgeordneter des UNRWA-Hilfwerks für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten. Er fand bewegende Worte, um die katastrophale Situation der palästinensischen Bevölkerung durch Bomben und Vertreibung durch das israelische Regime anzuklagen. Die Montagsdemonstration hatte die Kandidaten der Parteien zur Kommunalwahl eingeladen. Die FDP hatte sich entschuldigt, eine Kandidatin von Bündnis 90/Grüne erklärte ihr Verständnis für die Solidarität, sah sich aber nicht als kompetent für das Thema. Alle anderen hüllten sich in Schweigen. Nur die Kandidaten von AUF, Mahmoud Atiq und Jan Specht, Spitzenkandidat des überparteilichen Kommunalwahlbündnisses, nahmen Stellung. Jan Specht kritisierte die Parteien für ihr Schweigen. Unvergessen sind die haltlosen Vorwürfe des Antisemitismus gegen Jan Specht, der im Stadtrat von Sascha Kurth, CDU, wegen seines konsequenten Eintretens als „einer der größten Antidemokraten hier im Saal" diffamiert wurde – was auf viel Empörung stieß. Weiter sprachen Christian Link für die Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF, Lisa Gärtner für die MLPD und der aktive Gewerkschafter Gerd Labatzki. Der anschließende Demonstrationszug zog viel beachtet, mitreißend und Parolen rufend durch die City. Viele weitere reihten sich ein. Er endete wieder auf dem Margarethe-Zingler-Platz mit dem Lied „We will not go down in Gaza tonight".

 

Für Brote und Getränke war im Anschluss im „Treff International" in der Hauptstraße gesorgt. Hier wurde ein sensationelles Spendenergebnis für die Solidarität mit Gaza verkündet: 1.900,27 Euro waren zusammengekommen – unter anderem durch die Großspende eines arabischen Juweliers, der, obwohl er vor Kurzem überfallen worden war, auf einer Spende von 1000 Euro bestand. Die Montagsdemonstration bedankt sich sehr herzlich bei ihm und allen anderen Spendern. Als Fazit dieser Kundgebung und Demonstration steht: Das war ein richtig starker Akt der Solidarität – aber erst der Anfang!