Dieter Hallervorden zitiert Lenin

Dieter Hallervorden zitiert Lenin

Demo gestern in Berlin: Der Wunsch nach Frieden war breit spürbar

Rund 15.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen gestern in Berlin zu der Kundgebung „Stoppt den Völkermord in Gaza! Keine Waffen in Kriegsgebiete! Frieden statt Wettrüsten!“

Landesleitung Berlin-Brandenburg der MLPD

Familien, Jugendgruppen und ältere Menschen kamen mit unterschiedlichen Friedens-Vorstellungen, aber sie alle einte der Wunsch, ein Zeichen gegen den Völkermord in Gaza und die Kriege insgesamt zu setzen.

 

Von der MLPD und dem REBELL beteiligten wir uns mit Kräften aus Berlin und Rostock. Trotz unserer Kritik an verschiedenen Rednern und Rednerinnen, insbesondere Sahra Wagenknecht, stand für uns die Einheit zur Masse der Teilnehmer und Teilnehmerinnen und die Notwendigkeit eines breiten Zusammenschlusses gegen Faschismus, Kriege und Umweltzerstörung im Zentrum. Das traf auf viel Respekt!

 

Viele erzählten, dass sie gekommen sind, um ihren Widerspruch zur Aufrüstungspolitik der Regierung und zu deren Unterstützung des Kriegs in Palästina und der Ukraine auf die Straße zu tragen. Immer wieder hörten wir: „Ich kann einfach nicht mehr länger schweigend die Bilder aus Palästina ertragen“ oder „ich will mich für Frieden einsetzen und das nicht nur von Zuhause.“

 

Zugleich wird die Mutwilligkeit, mit der Regierung und Monopole auf einen Dritten Weltkrieg hinarbeiten, noch vielfach unterschätzt. Die wenigsten Teilnehmer sind pauschal als Anhänger von Wagenknecht, Hallervorden oder Krone-Schmalz gekommen, wie in den bürgerlichen Medien teilweise gewettert wurde. Viele standen kritisch den einseitigen Appellen an die deutsche Regierung und die Waffenlobby gegenüber, endlich ihre Haltung und Politik gegenüber Israel oder Russland zu verändern. Sarah Wagenknecht relativierte die Kritik vieler an Russland, das im Gegensatz zum Westen „umsichtig“ handele, da z.B. Weißrussland Polen vorab vor der Gefahr von Drohnen gewarnt hätte.

 

Viel beachtet begann dagegen Dieter Hallervorden seine Rede mit den Worten von Lenin: „Der Frieden kann nicht alleine von oben geschlossen werden, er muss von unten befördert werden!“ Zugleich schlussfolgerte er pauschal, dass die Menschen endlich aufwachen müssten, anstatt sich von Medien und Politikern manipulieren zulassen. Kein Wort zur Kritik an den Rüstungsmonopolen als Hauptverantwortliche und der bewusst organisierten Meinunsmanipulation. Mit am meisten Zustimmung bekam Roger Waters, der sich in seiner Video-Botschaft eindeutig gegen Kriege und konkret gegen die Netanjahu-Regierung und ihren Völkermord positioniert hat.

 

Mit großen Fahnen und den Plakaten „Stoppt den Völkermord in Gaza“; „Stoppt Putin & NATO! Keine Waffenlieferungen!“ und „Verbot der AfD“ waren wir gut sichtbar. Für diese klare Positionierung gegen die faschistische Gefahr und gegen alle imperialistischen Mächte und Kriege bekamen wir viel Anerkennung. In den Gesprächen erfuhren wir, dass die MLPD unter Jugendlichen, die sich für Frieden und die Palästina-Solidarität einsetzen, inzwischen breit bekannt ist.

 

Wir verkauften Literatur in deutsch und arabisch für über 70€, darunter vor allem die Palästina-Broschüre und das Parteiprogramm der MLPD. Die Hürde direkt Bücher zu kaufen, die wir auch in verschiedenen Sprachen dabei hatten und anboten, war für die meisten noch zu hoch. Etliche Leute wollen weiter Kontakt halten und mit uns zusammenarbeiten.

 

Bewusst hatten wir diesmal die Spendensammlung für die internationalistische Arbeit der MLPD ins Zentrum gestellt. Auch für „Gaza soll leben“ sammelte unter anderem der Straßenmusiker Nümmes.

 

Bericht in der Abendschau von rbb24