Porsche AG fliegt aus dem DAX

Porsche AG fliegt aus dem DAX

Vorstand strebt Rückkehr auf Kosten der Belegschaft an

„Der Sportwagenbauer Porsche spielt künftig nicht mehr in der ersten Börsenliga mit“. So oder so ähnlich die Meldungen in den bürgerlichen Medien.

Von wb

Meist folgt dann: Jetzt ist noch mehr „Sparen angesagt“. Was ist passiert? Die Deutsche Börse hat bei ihrer vierteljährlichen Überprüfung entschieden, dass die Porsche AG den Kreis der 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen noch im September verlassen muss. (Die Porsche Automobil Holding SE, als der größte Anteilseigner des VW-Konzerns, verbleibt allerdings im Dax.)

 

Der Abstieg aus der ersten Börsenliga hat unmittelbar keine Auswirkungen. Der Dax ist aber das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft, an dem sich die Finanzinvestoren und Aktienfonds bei ihrer Entscheidung orientieren. Deshalb wird von Experten erwartet, dass der Aktienkurs der Porsche AG weiter sinkt.


Dieser liegt inzwischen bei etwa 45 Euro, während er einige Monate nach dem Börsengang Ende September 2022 bei 120 Euro je Aktie lag. Damit quittiert die Börse den Rückgang des operativen Gewinns der Porsche AG von 3,06 auf 1,01 Milliarden Euro im 1. Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahr.


Zu den Gründen heißt es in der Tagesschau: „Die Profitabilität der einstigen Renditeperle ist stark geschmolzen. Die Probleme der deutschen Autoindustrie machen auch vor Porsche keinen Halt – seien es der schwächelnde chinesische Markt, Probleme beim E-Auto-Verkauf oder der Zollstreit mit den USA.“¹ Und die großbürgerliche FAZ sieht darin ein „Sinnbild für die Krise der deutschen Automobilindustrie“².


Obwohl bei Porsche & Co. mit Blick auf die noch reichlich sprudelnden Profite gewiss nicht von einem „Sanierungsfall“ gesprochen werden kann, wie das der Autopapst Ferdinand Dudenhöffer kürzlich gemacht hat, so stimmt: Die deutschen Automonopole sind vor allem gegenüber der chinesischen Konkurrenz deutlich zurückgefallen.

 

Doch damit finden sich die Konzerne und ihre Vorstände nicht ab. So kündigt Porsche-Chef Oliver Blume an, dass er alles tun werde, um „baldmöglichst in den Dax zurückzukehren“2. Deshalb muss sich die Belegschaft auf neue Angriffe einstellen – am besten jetzt mit der Beratung und Vorbereitung von Kampfmaßnahmen, statt abzuwarten, bis die Zahlen zum weiteren Arbeitsplatzabbau u. a. bekannt gegeben werden.