Berlin

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Treffen mit Aktivisten des Palästina-Camps

Ende August trafen wir von der MLPD und von Solidarität International uns mit Aktivistinnen und Aktivisten des Palästinacamps in Berlin Nähe Höhle des Löwen, dem Bundeskanzleramt.

Korrespondenz

Wir alle können kaum noch mit ansehen, die Menschen palästinensischer Herkunft nicht mehr ertragen, wie die Bevölkerung in Gaza zu Tode bombardiert und ausgehungert wird. Was können wir also hier tun, was ist auch die Perspektive des Befreiungskampfes in Palästina?

 

Das Camp von jungen Leuten ist eine wichtige Form des Widerstands, sie halten gegen die ständige Drangsalierung von Behörden und Polizei seit vielen Wochen stand. Sie brauchen zur Unterstützung Nachtwachen, Leute, die Programm mitgestalten usw.

 

Wir haben intensiv, zum Teil kontrovers diskutiert. "Gucken die Deutschen nur zu"? "Sind die Gewerkschaften nur auf Israels Seite"?

Kampf gegen den drohenden Flächenbrand in Nahost. Was ist die Perspektive des palästinensischen Befreiungskampfs?

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Wir konnten ganz gut überzeugen mit den wachsenden Protesten und der zunehmenden Ablehnung von Waffenlieferungen an Israel in der deutschen Bevölkerung. Zukunftsweisend und genau richtig waren Blockaden von europäischen Hafenarbeitern, mit Protesten von DHL-Kollegen am Leipziger Flughafen gegen die Verladung von Militärmaterial nach Israel. Die MLPD ist aktiv in und an Betrieben und in Gewerkschaften in ganz Deutschland.

 

Wir schmeißen die Millionen Gewerkschaftsmitglieder nicht mit einigen Führungen in einen Topf. Es regt sich Protest unter einem Teil der Arbeiterklasse. Die Arbeiterklasse muss zur führenden Kraft werden! Der Gedanke war eher neu, aber stieß auf Zustimmung, gerade auch angesichts des Aufrufs der Arbeiter aus Gaza.

 

Eine Freundin lehnte Polarisierung und gewaltsamen Kampf ab, das empörte einige regelrecht, angesichts der jahrzehntelangen brutalen Gewalt des Zionismus. Sie fanden den Gedanken des sozialistischen Wegs der Befreiung erstmal gut, aber sich dafür mit fortschrittlichen Israelis verbünden- nein, "die gibt's nicht". Letztlich trügen sie doch alle den Völkermord mit, sonst wären sie schon ausgewandert. Dieses Argument sticht nicht. Auswandern ist doch keine Lösung und die Vorstellung ist auch weltfremd. Gerade in den letzten Wochen haben sich in Israel in den Demonstrationen gegen die Netanjahu-Regierung einige neue Elemente entwickelt.

 

Also da sind noch dickere Bretter im Kampf um die Denkweise zu bohren, bei allem großen Verständnis für ihre Wut. Wir stellten den Al Awda-Solipakt mit Spendensammlung und Internationalen Brigaden vor - auch als einen Weg der Unterstützung des Befreiungskampfes und Türöffner für viele Gespräche, Aufklärung, Bewusstseinsbildung. Diese Kleinarbeit der MLPD unter den Massen ist anziehend und stärkt auch das Vertrauen in die Leute, statt Skeptizismus. Positiv auch die Selbstlosigkeit von Solidarität International, ohne Abzug alle Spenden bis auf jeden Cent zu überweisen.

 

Wir verabschiedeten uns freundschaftlich, werden Kontakt halten und uns enger in Wort und Tat verbinden.