"Freiwilliges soziales Jahr" für Rentner?
Neulich beim Ehrenamtskino ...
Neulich beim Ehrenamtskino schaue ich so über den Platz: Rund zwei- bis dreihundert Ehrenamtliche haben sich vor der großen Freiluftleinwand versammelt, eingeladen von der Stadt, die mit diesem Event ehrenamtliches Engagement würdigen möchte und Karten in limitierter Anzahl an Organisationen ausgegeben hat.
Die tatsächliche Zahl Engagierter ist um ein Vielfaches höher und für unsere Kleinstadt sehr beachtlich. Und was sehe ich? Ganz viele silbergraue Köpfe, eine bunte Rentnerinnen- und Rentnerschar! Männer und Frauen, die nach einem langen Arbeitsleben noch Tatkraft genug verspüren, etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun. Und ich denke: Das sind also die neuerdings so viel gescholtenen „Boomer“? Die sich angeblich auf die faule Haut legen und ihre üppigen Renten genießen? Auf Kosten der Enkelgeneration? Weshalb man sie zu einem „sozialen Jahr“ verdonnern müsse?
Diese Leute hier hat niemand gezwungen – was sie tun, tun sie völlig freiwillig und es kommt von ganzem Herzen. Und wie vieles würde ohne sie überhaupt nicht funktionieren!
Die Forderung nach einem verpflichtenden „sozialen Jahr“ für Rentner ist nicht nur dreist, sondern sie verkennt vor allem vollständig die Realität – und stammt mutmaßlich aus Kreisen von Leuten, die selber einst als üppig alimentierte Rentner sich auf Golfplätzen und Kreuzfahrtschiffen tummeln werden oder am Privatpool zu saunieren gedenken!
Womöglich auf Kosten unserer Enkel …