Straßenumzug in Gelsenkirchen
Kommunalwahl: Mit Stefan Engel auf der „Seilscheibe“ Alma-Siedlung
„Auf der Seilscheibe“, wie man im Ruhrgebiet zur Umgebung rund um eine Zeche sagt, in der „Alma-Siedlung“ in Gelsenkirchen-Ückendorf, startete Stefan Engel, seines Zeichens Kandidat für das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF Gelsenkirchen in Ückendorf-Nord, seinen Wahlkampf mit einem begeisternden Straßenumzug.
Es ging einmal durch die wunderschöne Zechensiedlung, die ursprünglich für die Kumpel der nicht mehr existenten Zeche Alma gebaut worden war. Schon kurz nach seiner ersten Moderation, untermalt von den Klängen eines Mitglieds der Kölner Band „Gehörwäsche“, kamen neugierig mehr und mehr Kinder aus den Häusern und freuten sich über Luftballons und eine gelungene Mitsingaktion. Sie wurden feste Begleiter des Umzugs, sprachen am offenen Mikrofon und forderten mehrmals „Free Palestine!“ Viele von ihnen hatten einen syrischen oder palästinensischen Hintergrund. Mit den Kindern kamen dann auch die Eltern, die interessiert zuhörten. Die jüngste Teilnehmerin des Umzugs war ein Jahr alt.
Natürlich ging Stefan Engel auch auf die Themen ein, die die Menschen in Ückendorf bewegen.
So sprach er zum Thema der Selbstverwaltung der Kommunen:
"Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener, wir wollen Sie auf diesem Wege informieren, da wir nicht im Fernsehen oder im Radio kommen. Aber wir kommen auf die Straße: Wir klingeln bei Ihnen und führen mit Ihnen die Diskussion, auch darüber, mit welchen Problemen Sie zu kämpfen haben und was wir von AUF Gelsenkirchen mit Ihnen zusammen dagegen tun können. AUF Gelsenkirchen ist ein Wahlbündnis; es ist überparteilich und es machen viele Parteilose, ehemalige Sozialdemokraten, aber auch Marxisten-Leninisten mit, und wir sind auf jeden Fall antifaschistisch, internationalistisch, fortschrittlich und unabhängig. Wir werden auch von keiner Partei und von keinem Konzern finanziert.
Kommunalwahl, da fragen sich die Leute: „Was ist das?“ Es heißt eigentlich: Wir wählen dort unsere kommunale Selbstverwaltung. Aber was ist Selbstverwaltung? Selbstverwaltung hört sich so an, als hätten Sie hier etwas zu sagen und darüber mitzubestimmen, was in der Kommune passiert.
Aber ich frage Sie: Haben Sie etwas dabei mitzubestimmen, ob es hier genügend Arbeitsplätze gibt? Haben Sie etwas dabei mitzubestimmen, ob genügend bezahlbarer Wohnraum da ist? Haben Sie etwas dabei mitzubestimmen, ob die Kinder, die Migranten etc. hier gut behandelt werden? Das alles liegt doch gerade gar nicht in unserer Hand und das entscheidet auch nicht dieses Kommunalparlament.
Das entscheiden hier im Ruhrgebiet ganz andere: Monopole, Großkonzerne, große Unternehmen, die hier im Grunde genommen überall ihre Hand drinnen haben und ganz mit der Stadtbürokratie verschmolzen sind. AUF Gelsenkirchen, wir, ermuntern dagegen die Leute, wirklich etwas für ihre eigenen Interessen zu machen, für ihre Selbstverwaltung. Deswegen ist AUF Gelsenkirchen auch eine besondere Liste, die sie am 14. September wählen können. Und wir kandidieren überall in der Stadt: AUF – Antifaschistisch, Unabhängig, Fortschrittlich.
Wir haben uns 1999 gegründet und haben seitdem auch immer unsere Vertreter im Stadtrat und in der Bezirksvertretung. Hier in Süd ist das zum Beispiel Dr. Willi Mast aus Rotthausen, ein Hausarzt. Der Mann ist gut und er setzt sich auch nicht nur für die Gesundheit der Menschen ein. Er hat ein soziales Herz, setzt sich für die Leute ein, für die ärmsten und am meisten unterdrückten Leute, auch für die Migranten. Und er ist dagegen, dass die Menschen hier schlecht behandelt werden. Deswegen ist Willi Mast nicht nur ein guter Arzt, sondern seit 26 Jahren unser Mann in der Bezirksvertretung. Auch deswegen bitten wir um Ihre Stimme für ihn. Vielen Dank."
Nach einem bunten, musikalischen Umzug bedankten sich alle – vor allem die Kinder – für den großen Spaß, den es ihnen gemacht hatte und für die erlebte und gelebte Gemeinschaft. Adressen wurden ausgetauscht und eins ist klar: Wir bleiben in Kontakt.