Frankfurt am Main

Frankfurt am Main

Brandanschlag auf Internationalistisches Zentrum

Ein seit 2019 leerstehender Laden in Frankfurt am Main wurde im Juli von Jugendlichen besetzt. Sie richteten das Internationalistische Zentrum (IZ) ein, das Raum für Asyl-/Migrationsberatung, soziale Beratung, Kulturangebote und Diskussion brennender Fragen, wie den Kampf um erschwinglichen Wohnraum gibt. „Leben statt Leerstand“, fordert das Transparent des IZ.

Korrespondenz

Nachdem die Stadt als Eigentümerin zunächst zugesichert hatte, vorab keine Räumung zu betreiben, wird jetzt mit der absurden Begründung „Bekämpfung des Leerstands städtischen Eigentums“ die Räumung angeordnet. Genau zu dem Zeitpunkt, wo leerstehender Wohnraum sinnvoll genutzt wird!


Die aktuellen Ereignisse zeigen, worum es tatsächlich geht. Solidarität im IZ mit dem Widerstand in Palästina, der Protest gegen Völkermord an den Palästinensern, den heute die Mehrheit der Menschen teilt, ist den bürgerlichen Parteien im Stadtparlament ein Dorn im Auge.


Über Kundgebungen vor dem Haus wurden die Öffentlichkeit sowie Nachbarn informiert und Solidarität wurde organisiert. Gemeinsam mit etlichen Organisationen zeigte die MLPD Solidarität: „Wir begrüßen es, dass die Solidarität mit Palästina einen festen Platz im IZ hat und sind empört über die Hetze und tätlichen Angriffe, die in einem Brandanschlag am Samstag mündeten.“


„Es wurde bei der Hintertür Feuer gelegt, ein Nachbar hat daraufhin das Feuer mit Mühe gelöscht und sich dabei leicht verletzt“, informiert das IZ. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das Feuer auf in der Nähe gelagerte Gasflaschen übergegriffen hätte. 

 

Man erkennt das faschistische Muster dieser Tat. Viele Menschen sind in Deutschland bereits bei solchen Anschlägen zu Tode gekommen. „Wir sehen mit den Ereignissen am IZ ... einen immensen Anstieg von faschistischer, zionistischer Gewalt. Der Brandanschlag aufs IZ ist die Zuspitzung der über die letzten Wochen steigenden Hetze, Anfeindungen und Repressionen“, so das IZ.

 

Bemerkenswert ist, dass der CDU-Politiker Albrecht Kochsiek mit anderen Männern das IZ vorher besuchte. Zwei junge Frauen wurden von vier Männern gefilmt, belästigt und verbal angegangen. Einer von ihnen trug einen IDF-Pullover mit den Insignien einer israelischen Geheimdienstgruppe des Militärs. Diese indirekte Werbung für den Völkermord Israels muss verboten und verfolgt werden. Die Anzeige wegen des Brandanschlags am IZ brachte bisher keine neuen Erkenntnisse.

Der Anschlag muss vollständig aufgeklärt werden!

Die Landesgeschäftsstelle der MLPD, die ganz in der Nähe liegt, unterstützt die Aktivisten des Internationalistischen Zentrums weiter mit Räumlichkeiten, Kaffee und Sanitäranlagen, genauso wie es auch etliche Nachbarn und Geschäfte im Stadtteil machen. Die Stimmung unter den Aktivisten ist kämpferisch, und sie haben sich entschieden: „Wir lassen uns von den Anfeindungen und Angriffen nicht einschüchtern“, so eine Infotafel.