Bundesweite Solidaritätskampagne
Weg mit der Kündigung von Christopher - Kein Transport für Völkermord!
Der Flughafen Leipzig-Halle ist nach Frankfurt der zweitgrößte Luftfrachtflughafen Deutschlands. Als sogenannter SALIS-Stützpunkt hat er eine besondere Funktion für die NATO.
Dort sind ständig Flugzeuge stationiert, auf die jedes NATO-Mitglied zugreifen kann. Was eigentlich geheim bleiben sollte, deckte die Bundesanwaltschaft in einem Spionageprozess auf: Der Flughafen ist vor allem ein zentrales Militärdrehkreuz für die Bundeswehr, deutsche Rüstungsunternehmen, USA- und NATO-Streitkräfte. Das gilt auch für Waffen- und Rüstungsgüter nach Israel.
Zu einem „March to Airport“ versammelten sich am 23. August Hunderte Menschen, um vom Hauptbahnhof in Leipzig zu dem 15 km entfernten DHL-Hub am Flughafen zu marschieren. Sie protestierten damit gegen deutsche Waffenlieferungen für den Völkermord in Gaza. Sie forderten unter anderem ein Ende jeglicher militärischer Unterstützung Israels sowie den diplomatischen und ökonomischen Boykott. Die Flughafenbeschäftigten werden aufgefordert, jegliche Beteiligung an Waffenlieferungen zu verweigern.
Bei der Auftaktkundgebung sprach auch der bei DHL beschäftigte Ver.di Vertrauensmann Christopher. „Es ist uns auf dem Flughafen als Flughafenarbeiter auch ein echt großes Anliegen, dass unsere Arbeit, auf die wir so stolz sind, wir betreiben Welthandel und verbinden die Welt, dass unsere Arbeit nicht dem Krieg dient, dass unsere Hände nicht dem Krieg dienen.“ Er berichtet, wie er beim Entladen eines Containerflugzeugs auf Pakete von Rheinmetall gestoßen ist. „Da ist mir ganz anders geworden. So was will man eigentlich nicht befördern.“ Christoph stellte fest, dass die Diskussion über Waffenlieferungen an Israel und einen Boykott in der Belegschaft breiter diskutiert wird.
Christopher gekündigt! Solidaritätskampagne
Heute Morgen kam auf dem Instagram-Kanal von "Bündnis Solidarität NRW" diese aktuelle Meldung: "Unser Kollege Christopher hat am Dienstag eine außerordentliche fristlose Kündigung von DHL erhalten. DHL hat offensichtlich Angst vor dem Unmut in der Belegschaft über die Lieferung militärischer Güter durch THL ein Israel, wie sie bei unseren Verteileraktionen vor dem Betrieb deutlich wurde. Die Bestrafung Christopher soll jede Diskussion, jeden Protest der Belegschaft gegen die blutigen Lieferungen in Angst ersticken. Dem setzen wir unsere Solidaritätskampagne entgegen. Wir haben bereits mehr als 20 Erstunterzeichner/innen aus der Arbeiterbewegung für den Solidaritätsaufruf gewonnen und viel Zuspruch bekommen.
Wie geht es nun weiter? Bis Donnerstag (verlängert) Sammlung von weiteren Erstunterzeichner/innen für unseren Aufruf gewerkschaftlich und betrieblich Aktiver. Am Samstag wird der Aufruf auf der Demonstration in Berlin veröffentlicht und eine Sammlung von weiteren Unterstützer/innen im Internet gestartet in den kommenden beiden Wochen soll die Erklärung zusammen mit einem Offenen Brief palästinensischer Postgewerkschafter und einer Solidaritätserklärung marokkanischer Postgewerkschafter vor DHL in Leipzig verteilt werden. Für die Verteileraktion brauchen wir viele Helfer. Auch weitere Aktionen zur Solidarität sind in Planung. Mehr dazu auch beim Treffen des PAL (wohl beim Treffen des Bündnisses in Leipzig) am Donnerstag. Bitte helft uns einstweilen, bis Donnerstag möglichst viele Erstunterzeichner aus dem Bereich Betrieb und Gewerkschaft zu gewinnen."
Das Neue Deutschland vom 23.9. schreibt zu dem Fall: "DHL begründet die Freistellung damit, dass T. angeblich Betriebsgeheimnisse preisgegeben habe, weil er gesagt hat, dass er auch schon Pakete von DHL in der Hand gehabt habe, bei denen einem »richtig anders« werde, und dass man diese eigentlich nicht befördern wolle. Mittlerweile haben sich zahlreiche Gruppen, die den Marsch organisiert haben, mit T. solidarisch erklärt. Für sie ist es auch ein Präzedenzfall. Denn künftig könnten auch andere Arbeiter*innen von Repressalien betroffen sein. T. hatte in seiner Rede auch auf antimilitaristische Streiks und Proteste in griechischen und italienischen Häfen in den vergangenen Monaten verwiesen. Bei DHL sei er nicht der Einzige, der wegen rüstungskritischer Äußerungen sanktioniert wird, sagt er. Ihm sei ein weiterer Fall bekannt."