Berlin

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Stop A100: Statt Zubetonieren des Lebensraums lebenswerte Zukunft für den Kiez

Am 27. August wurde im hochnoblen Estrel-Hotel mit geladenen Gästen der 16. Bauabschnitt der Stadtautobahn A100 festlich eröffnet. Nachdem der Termin aus Angst vor Protesten lange geheim gehalten wurde, fand der Festakt der Honoratioren jetzt hinter verschlossenen Türen statt.

Korrespondenz

Viele Initiativen ließen sich trotzdem den Protest nicht nehmen. Etwa 400 Demonstrantinnen und Demonstranten kündigten wie die meisten Redner an, dass das der letzte Meter der Autobahn sein muss und der Protest nicht abreißen wird. Angeklagt wurden die erhöhte Feinstaub- und Lärmbelastung, das zu erwartende erhöhte Verkehrsaufkommen in den Kiezen, die Vernichtung von Bäumen und Kleingärten, stattdessen weitere Versiegelung von von Flächen, zu erwartender Temperaturanstieg.

 

Die Kosten von 720 Mio. € = 225.000€ für einen Meter wurden den Angriffen auf die soziale Lage gegenübergestellt und einige Redner stellten auch den Zusammenhang zur Klimakrise und den Maximalprofiten für die Autokonzerne her. Aber die Umweltkatastrophe mit dem Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren und damit auch die Folgen eines solchen Autobahnbaus werden doch noch unterschätzt.

 

Wir haben den Protest unterstützt und waren mit einem Flyer der Umweltgruppe der MLPD unterwegs, den etwa 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer genommen haben. Hier unterstützen wir alle berechtigten Forderungen, nehmen aber auch zur Notwendigkeit des gesellschaftsverändernden Kampfs Stellung: „Inzwischen hat die globale Umweltkatastrophe begonnen: ein Prozess der Selbstzerstörung verschiedener Elemente der Biosphäre, der gesetzmäßig alle natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit gefährdet, untergräbt und schließlich beseitigt. Um das Ausreifen der Umweltkatastrophe zu stoppen, muss die Rettung der Menschheit auf die Tagesordnung gesetzt werden.“ Es geht um eine gesellschaftliche sozialistische Perspektive der Einheit von Mensch und Natur.

 

Weiter ist und war eine zentrale Frage, wie der Widerstand jetzt weitergehen soll und wie die verschiedenen Initiativen zusammenkommen. Hier sind unsere Vorstellungen zum aktiven Widerstand und das Internationalistische Bündnis gefragt.