Politik der verbrannten Erde
RAG will mit Mega-Deponie auf Kosten der Anwohner abkassieren
Der folgende Artikel ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitung der Bergarbeiterbewegung in Deutschland, „Vortrieb“, erschienen.
Über Jahre haben Anwohner in Marl-Hüls und –Hamm erfolgreich gegen Pläne der RAG (ehemals Ruhrkohle AG) gekämpft, die aufgelassenen Bergehalden Brinkfortsheide und Brinkfortsheide-Fortsetzung in eine Deponie für giftigen Sondermüll zu verwandeln. Und das mitten im Wohngebiet, teilweise gerade mal 100 Meter von den Häusern entfernt.
Nachdem sich die RAG am Widerstand die Zähne ausgebissen hat, kommt sie jetzt mit einer dreisten „Alternative“ um die Ecke. Angeblich, um die Halden „in das Landschaftsbild einzupassen“, sollen mehr als 50 Meter Höhe zusätzlich aufgeschüttet werden. Was über Jahre mehrere hundert Schwerlast-LKW täglich nach sich ziehen würde, die durch Wohngebiete donnern.
Allein schon diese Zumutung bringt die Leute zu Recht auf. Schaut man genauer hin, was dort aufgeschüttet werden soll, dann erscheint ein weiteres Umweltverbrechen: Von Bauschutt über Aushub aus hochbelasteten Industriebrachen bis zur Hochofenschlacke mit ihren giftigen Rückständen ist alles dabei. Ein Cocktail, der nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Gesundheit der Anwohner bedroht! Es geht der RAG einzig und allein um den Profit, den sie mit der Entsorgung dieser Stoffe abkassiert. Es reiht sich ein in ihre ganze Politik der „verbrannten Erde“.
Damit werden sie nicht durchkommen! Die Halden müssen auf Kosten der RAG ohne weitere Aufschüttung abgedichtet, saniert und begrünt werden!