Gelungener Protest gegen AfD-Wahlkampfauftakt in Gelsenkirchen
"Alle zusammen gegen den Faschismus!"
Am Dienstag, dem 19. August 2025, hatte die AfD eine "Großkundgebung" in der Gelsenkirchener Stadtmitte angemeldet. 300 Teilnehmer waren geplant - 80 kamen.
Unter der Losung "alle zusammen gegen den Faschismus!" hatte ein breites Bündnis zum Gegenprotest aufgerufen. Aufbauend auf der erfolgreichen antifaschistischen Aktionseinheit am 1. Mai, wo gegen den Faschistenaufmarsch von "Die Heimat" demonstriert wurde, demonstrierten wir mit einem breiten Spektrum. Jan Specht von AUF Gelsenkirchen wurde mit Anmeldung und Moderation beauftragt und kam dem auch gerne nach.
Früher gab es durch die Wirkung des modernen Antikommunismus oft mehrere getrennte antifaschistische Proteste. Jetzt ist das Bewusstsein gewachsen: "Alle zusammen gegen den Faschismus!" Und so kamen über 300 Antifaschistinnen und Antifaschisten zusammen: Eine Gruppe von Ver.di-Kolleginnen und -Kollegen hatte sich extra frei genommen. Am offenen Mikrophon wechselten sich Beiträge ab von Barbara, einer Vertreterin des autonomen Mädchenzentrums, Lea von der Linksjugend, Christian Link von der kämpferischen Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF, Sven Sewzik von AUF Gelsenkirchen, einer 79-jährigen Vertreterin der Omas gegen Rechts aus Essen, verschiedenee Parteienvertreterinnen - so Lisa Gärtner von der MLPD, eine Vertreterin der Grünen-Landtagsfraktion, Marc Meinhardt von "Die Partei"; Solidarität International, Antifa-Bündnis Recklinghausen, Frauenverband Courage, Schalker Fan-Initiative e.V.
Lisa Gärtner mahnte eindringlich, dass wir es heute mit einer akut faschistischen Gefahr zu tun haben. Und dass Faschismus bedeutet, dass gnadenlos jeder Umweltschutz aufgegeben wird, Frauenrechte auf der Abschussliste stehen, aggressiver Antikommunismus verbreitet wird und die Gewerkschaften bekämpft werden. Weltweit sieht man bei Trump und Putin, was faschistische Politik bedeutet. Sie kritisierte auch die Bundesregierung, die sich bei Trump auch noch einschleimt, anstatt diesen Faschisten zu bekämpfen.
Viel Applaus gab es für die Forderung nach dem Verbot der AfD und jeder faschistischen Propaganda. Und der antifaschistische Protest war höchst kulturvoll! Ein musikalischer Ford-Arbeiter aus Köln sorgte für das gemeinsame Singen von Bella Ciao, Glück auf und einer Welturaufführung des von ihm selbstgedichteten Liedes "Alle zusammen gegen den Faschismus!" Eine Kollegin dirigierte einen Kanon "Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land!". Und natürlich durfte auch die Schalke Hymne nicht fehlen, denn - so die Vertreterin der Fan-Initiative: "Schalker sind reinen Herzens! Die Kurve steht auf gegen Rassismus!"
Der 9-jährige Emil aus Resse rief: "Ganz Gelsenkirchen hasst die AfD!". Dazu Jan Specht: "Leider ist das noch nicht so. Wir müssen die Leute überzeugen, die von der AfD beeinflusst sind, dass die AfD eben keine "Alternative" ist. Kurz entschlossen wurde abgestimmt und wir brachen zu einer kämpferischen Spontandemo durch die Bahnhofstraße auf - gerade, um noch mehr Leute zu erreichen. Viele Daumen gingen hoch! Zum Ende der Kundgebung waren sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen einig, dass die nächsten Wochen entschlossen darum gekämpft wird: "Keine Stimme der AfD!"