Arbeitsplatzvernichtung
51.000 Arbeitsplätze in der Autoindustrie vernichtet
Innerhalb eines Jahres hat die Autoindustrie in Deutschland bereits 51.000 Jobs plattgemacht.
Das sind sieben Prozent der Belegschaften. Und an jedem Arbeitsplatz in der Autoindustrie hängen drei bis sieben weitere im Umfeld, der Region usw. Ganz zu schweigen von den Familien, die alle betroffen sind. Die international agierende Unternehmensberatung EY sieht als Gründe „vor allem die schwache Binnennachfrage, die wachsende Konkurrenz aus China und den Zollstreit mit den USA“. Man könnte auch sagen: "Da machste nichts. Das ist höhere Gewalt".
In den betroffenen Betrieben tobt die Diskussion. Mal sind es Managerfehler, mal sind es eben die bösen Chinesen oder Trump mit seinen Zöllen. Wir Arbeiter sollen nicht erkennen, dass das Problem tiefer im System liegt. Der Kapitalismus bringt gesetzmäßig Krisen hervor. Überproduktionskrisen, weil alle Hersteller in wilder Konkurrenz produzieren, als könnten sie den Markt allein übernehmen, während der Markt aber nicht entsprechend mitwächst.
Strukturkrisen - weil sinnvolle Umstellungen, wie auf Elektroantrieb, nicht als Gesellschaft weltweit nach Plan organisiert werden. Sie befeuern viel mehr die Konkurrenz. Es ist eine Vernichtungsschlacht. Neue Hersteller drängen sich mit neuer Technologie auf Märkte, die vorher unter alten Platzhirschen aufgeteilt waren. Und in allen Szenarien soll alles auf dem Rücken der Belegschaften abgeladen werden. Arbeitsplatzvernichtung, gesteigerte Ausbeutung für die, die übrig bleiben. Wenn es nach der Regierung geht, gibt es längere Arbeitszeiten mit täglich über acht Stunden, und am besten geht es erst mit 70 in Rente.
Viele Kolleginnen und Kollegen sind inzwischen sehr aufgewühlt und sauer. Aber ein bestimmtes Verständnis wirkt noch wie eine angezogene Handbremse. „Wenn sich die Autos halt nicht verkaufen?“ Aber das sind nicht unsere Krisen. Notwendig ist die Arbeitersolidarität über Ländergrenzen hinweg, man darf sich nicht spalten lassen. Das könnte man im Sozialismus alles viel besser machen. Warum sollen wir Verständnis für dieses Krisenchaos haben, das aus deren Profitmacherei entsteht? Die Auto- und Stahlarbeiter müssen überall die eigene Rechnung aufmachen. Konsequenter Kampf um jeden Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich!