Leserbrief
Zum „Gesetz der Zerstörung“ und der Rolle Lulas in Brasilien
Ja, es ist furchtbar – Lula ist völlig mit den neoliberalen Kräften im Einklang. Ich hoffe sehr, dass mit internationalem Druck dieses Gesetz noch gekippt werden kann – es war wirklich ein Stich in den Rücken.
Aber seit zwei Jahrzehnten ist der brasilianische Kongress von der religiösen extremen Rechten dominiert, die schlicht alles blockiert: Sie stimmen gegen soziale Gesetzesinitiativen und treiben Umweltzerstörung und Faschismus immer weiter voran. (…)
Nur eine Revolution wird in der Lage sein, das alles zu bereinigen. Zum Glück bildet sich seit einigen Jahren eine radikale Linke (das Kollektiv Soberana und die PCBR), und ich bin nach langer Zeit tatsächlich wieder hoffnungsvoll. Sie sind sehr aktiv im Internet und entlarven die Liberalen online, und sie gewinnen immer mehr Zuschauer und das Interesse der Menschen.
Es ist keine Überraschung, dass Lula internationale Unterstützung bekommt – er ist äußerst populistisch, verfügt über hervorragende rhetorische Fähigkeiten mit einem Hauch von Demagogie und hat Brasilien bereits zweimal von der Hungerkarte der UNO gestrichen (ein großartiger Werbeeffekt). Nach Bolsonaro ist er genau die Art von Figur, auf die viele gehofft haben. Den Schein wollen sich viele nicht verderben lassen: Ihr könnt Euch nicht vorstellen, welchen Gegenwind die radikale Linke von der sozialdemokratischen Linken bekommt – nur weil sie ihn kritisiert und ihn an seine Wahlversprechen erinnert!